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Flüchtlinge aus dem Kongo bei einer Essensausgabe im ugandischen Kisoro, im Juni Flüchtlinge aus dem Kongo bei einer Essensausgabe im ugandischen Kisoro, im Juni 

Uganda: Von Flüchtlingen überfordert

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und seine Partner bitten dringend um 68 Millionen US-Dollar: Die seien nötig, um den 96.000 Flüchtlingen, die in diesem Jahr bereits nach Uganda geflohen sind, lebensrettende Hilfe und Dienstleistungen zu geben.

Das erklärte das UNHCR an diesem Freitag bei einer Pressekonferenz in Genf. Da weiterhin Flüchtlinge aus dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo (DRK) vor der Gewalt in ihren Ländern nach Uganda fliehen, sei die humanitäre Hilfe an der Grenze ihrer Belastbarkeit angelangt.

Bis zum Jahresende rechnet das UNO-Hilfswerk mit bis zu 150.000 Flüchtlingen, da der Zustrom unverändert anhalte. Anfang 2022 hatte Uganda bereits über 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen; es ist damit nach UNO-Angaben eines der wichtigsten Aufnahmeländer für Flüchtlinge weltweit und das größte auf dem afrikanischen Kontinent.

„Weltweit führend bei der Ansiedlung von Flüchtlingen“

Uganda sei außerdem „weltweit führend bei der Förderung der friedlichen Koexistenz und der Ansiedlung von Flüchtlingen in den Aufnahmegemeinschaften“, so das UNHCR. Den Flüchtlingen würden Grundstücke für die Unterbringung und den Anbau von Nahrung zur Verfügung gestellt. Flüchtlinge und Aufnahmegemeinschaften hätten Zugang zu denselben Gesundheitseinrichtungen, und ihre Kinder gingen gemeinsam zur Schule.

„Wichtige Errungenschaften bei der Eigenständigkeit der Flüchtlinge und ihrer wirtschaftlichen Eingliederung sind nun in Gefahr“, warnt das UNHCR. Bis Ende August habe es nur 38 Prozent der für das Jahr 2022 benötigten Mittel in Höhe von 343,4 Millionen US-Dollar erhalten, um den Bedürfnissen der Flüchtlinge in Uganda gerecht zu werden.

Wenn Mädchen nicht mehr zur Schule gehen können

„Die Flüchtlinge sehen sich mit einer drastischen Kürzung der Unterstützung für einkommensschaffende Maßnahmen konfrontiert, darunter auch für landwirtschaftliche Betriebsmittel, die für die Bewirtschaftung des zugewiesenen Landes unerlässlich sind.“ Kinder, insbesondere Mädchen, liefen jetzt Gefahr, die Schule abzubrechen, da das UNO-Flüchtlingshilfswerk nicht in der Lage sein werde, die Gehälter der Lehrer zu zahlen, und die ohnehin schon überfüllten Klassenräume noch größer werden.

Da keine Mittel mehr für die Beschaffung von Seife und Hygienesets für Frauen und Mädchen zur Verfügung stünden, werde sich dies negativ auf ihre Gesundheit und ihren Zugang zu Bildung auswirken. „Das UNHCR kann es sich nicht leisten, neue Medikamentenvorräte für die Gesundheitszentren zu kaufen“, gibt das Hilfswerk unumwunden zu.

(unhcr – sk)
 

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10. September 2022, 10:04