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Mit den beiden Vorsitzenden der Bischofskonferenzen kommt auch eine hochrangige Delegation der Stiftung Pro Oriente mit nach Istanbul. Zu den Mitreisenden zählt weiter auch der Salzburger emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser. Er war 2011 als Vertreter der heimischen Bischofskonferenz bei der Bischofsweihe von Arsenios Kardamakis durch Patriarch Bartholomaios in der Georgskathedrale des Phanar mit dabei. 

Patriarch Bartholomaios ist eng mit Österreich verbunden. Regelmäßig kommt er zu offiziellen Besuchen ins Land, noch öfter hält er sich privat in Österreich auf. Mit dem Wiener Erzbischof Kardinal Franz König (1905-2004) verband Bartholomaios eine langjährige enge Freundschaft. Auch mit Kardinal Schönborn pflegt er sehr gute und enge Beziehungen. Zudem ist er mit der Stiftung Pro Oriente eng verbunden. Seit Jahrzehnten ist er Ehrenmitglied des Kuratoriums der Stiftung.

Hochrangige Begegnungen

Auf dem Besuchsprogramm der Österreich-Delegation stehen auch Begegnungen mit dem römisch-katholischen Apostolischen Vikar von Istanbul, Bischof Massimiliano Palinuro, dem armenischen Patriarchen von Istanbul, Sahak II. (Mashalian), dem armenisch-katholischen Erzbischof von Istanbul, Levon Boghos Zekiyan, und dem syrisch-orthodoxen Patriarchalvikar von Istanbul und Ankara, Mor Filuksinos Yusuf Cetyn.

In der Kirche des St. Georgs Kolleg in Istanbul wird die Delegation mit der österreichischen St. Georgs-Gemeinde einen Gottesdienst feiern, dem Erzbischof Lackner vorstehen wird. Zudem ist eine Begegnung mit P. Alexander Jernej, Superior der Österreichischen Lazaristen-Kommunität von St. Georg, geplant. Auch eine Begegnung mit dem österreichischen Botschafter in der Türkei, Johannes Wimmer, sowie dem österreichischen Generalkonsul in Istanbul, Josef Saiger, steht auf dem Programm.

Besuch auf Chalki

Die Delegation mit Lackner und Kardamakis an der Spitze wird auch die theologische Hochschule und das Seminar auf der Prinzeninsel Chalki vor Istanbul besuchen. Das orthodoxe Priesterseminar von Chalki und die angeschlossene Theologische Hochschule waren bis zur Schließung durch den türkischen Staat im Jahr 1971 die wichtigste Theologische Einrichtung des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Zugleich war Chalki eine der führenden orthodoxen theologischen akademischen Stätten weltweit. Viele orthodoxe Gelehrte, Theologen, Bischöfe und Patriarchen, unter ihnen auch Bartholomaios I., haben ihr Studium auf Chalki absolviert. Seit gut 50 Jahren bemüht sich das Patriarchat von Konstantinopel um die Erlaubnis der türkischen Behörden zur Wiedereröffnung dieser Bildungseinrichtung. Bisher ohne Erfolg.

Hintergrund

Der Besuch im Phanar ist gleichsam der Gegenbesuch, nachdem Erzbischof Lackner den Patriarchen im Februar in Salzburg begrüßen durfte. Der Patriarch wurde u.a. von Metropolit Arsenios begleitet. Bartholomaios und Lackner äußerten damals den Wunsch, die Beziehungen zwischen den Kirchen noch weiter zu vertiefen, damit der 鈥濼ag der Einheit" nicht mehr fern sein möge. Der Patriarch hob dabei auch seine engen Beziehungen zur katholischen Kirche und seine Treffen als Patriarch mit allen Päpsten seit Johannes Paul II. hervor. Er fühle sich sowohl in Salzburg als auch in Rom 鈥瀦u Hause", sagte der Patriarch.

(kap-sst)