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Perus Bischöfe: Ausweg aus der Krise finden

Die peruanische Kirche ist besorgt über die schwierige Lage, in der sich das lateinamerikanische Land befindet. In einem 18 Punkte umfassenden Dokument nimmt die Bischofskonferenz Stellung zu dem „alarmierenden Ausmaß an politischem, sozialem, wirtschaftlichem und moralischem Verfall“, der inzwischen alle Ebenen der Gesellschaft erfasst hat.

Giancarlo La Vella und Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt

Die Kirche sei sich dieser traurigen Realität sehr wohl bewusst, schreiben die Bischöfe und weisen darauf hin, dass „die Freuden und Hoffnungen, Schmerzen und Ängste der Menschen unserer Zeit, insbesondere der Armen und Leidenden, auch die Freuden und Hoffnungen, Schmerzen und Ängste der Jünger Christi sind“.

Die Kirchenmänner betonen, wie aufschlussreich in diesem Zusammenhang die Lehren des Papstes seien, der die Politik mehr als einmal aufgefordert hat, sich von ethischen Prinzipien leiten zu lassen und das langfristige Gemeinwohl im Blick zu haben. Die Kirchenmänner warnen, dass die tiefgreifende soziale und politische Krise einen Konflikt zwischen den Staatsgewalten heraufbeschwören könne, der die Demokratie untergräbt und negative Auswirkungen auf die peruanische Bevölkerung hat, in der sich ohnehin schon ein allgemeiner Vertrauensverlust breitgemacht habe. Dass Peru zu den vier Ländern Lateinamerikas mit dem höchsten Korruptionsindex gehört, finden die Bischöfe schon deshalb mehr als bedauerlich, weil es darauf hinweise, dass neben der politischen und wirtschaftlichen Krise auch ein moralischer und ethischer Verfall zu verzeichnen sei, der „alle staatlichen Einrichtungen und Bereiche der Zivilgesellschaft durchdringt.“

Eine Gesellschaft am Abgrund

Die Krise – so heißt es in dem Dokument weiter – beeinträchtige grundlegende Aspekte des Lebens der Peruaner und berge die Gefahr von Hungersnöten, unzureichenden Dienstleistungen, schlechter Bildung und einer Absenkung des kulturellen Niveaus.

Dennoch hofft die peruanische Kirche darauf, „ein nationales Projekt umzusetzen, das auf eine ganzheitliche menschliche Entwicklung abzielt, die Rechte der Bürger schützt und in einem Klima allgemeiner Zusammenarbeit die demokratischen Prozesse gewährleistet. Notwendig sei ein Umdenken, damit „das öffentliche Wohl nicht länger vom privaten Wohl unterschieden“ und ein verantwortungsvoller demokratischer Dialog auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen gefördert werden könne. „Was wir brauchen, ist ein politischer Übergang auf der Grundlage eines soliden gesellschaftlichen Konsenses, damit wir durch Reformen einen Weg aus der Krise finden. Ein wichtiges und entscheidendes Projekt für die Zukunft Perus, an dem die Kirche selbst, aber auch alle Bereiche der peruanischen Gesellschaft beteiligt sein müssen,“ schließt das Dokument der peruanischen Bischöfe zur Lage der Nation.


(vaticannews – skr)

 

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19. August 2022, 15:57