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Proteste gegen die Ãœbergangsregierung in Sri Lanka Proteste gegen die Ãœbergangsregierung in Sri Lanka 

Sri Lanka: Kirche kritisiert Polizeirazzia gegen Priester

Menschenrechtsaktivisten und Kirchenvertreter in Sri Lanka haben die Polizeirazzia in einer abgelegenen Pfarrkirche kritisiert, die angeblich der Suche nach einem katholischen Priester diente. Dieser gelte als eine Schlüsselfigur bei den Anti-Regierungsprotesten in dem krisengeschüttelten Land.

So führte die Polizei am vergangenen Mittwoch, laut Berichten mehrerer Kirchenvertreter gegenüber UCA News, eine Razzia in der Kirche von Ratnapura in der Provinz Sabaragamuwa im südlichen Zentrum Sri Lankas durch und suchte nach Pfarrer Amila Jeewantha Peiris. Die Razzia erfolgte zwei Tage, nachdem ein Gericht in Sri Lanka gegen den 45-jährigen Priester und fünf weitere Personen ein Reiseverbot verhängt hatte, weil sie angeblich an einer „ungesetzlichen Versammlung und Beschädigung öffentlichen Eigentums" während einer Protestkundgebung im Juni teilgenommen hatten.

Pater Peiris stand an vorderster Front der monatelangen Proteste gegen die Regierung in der Hauptstadt Colombo, durch die die seit Langem regierende Rajapaksa-Familiendynastie, die für die schlimmste Wirtschaftskrise des Landes verantwortlich gemacht wird, effektiv gestürzt wurde. „Er sieht sich Repressalien ausgesetzt, weil er sich unerschütterlich für den Kampf der Menschen einsetzt. Ich hoffe, dass Kirchenführer und alle anderen sich melden werden, um ihn zu unterstützen und zu schützen, wie er es für andere getan hat", sagte Fernando, ein Berater der Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Konferenz der Ordensoberen des Landes.

Hintergrund

Sri Lanka steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit seiner Unabhängigkeit 1948. Seit Monaten halten die Demonstrationen gegen das wirtschaftliche Missmanagement von Ex-Präsident Rajapaksa und seiner Familie an, das inzwischen zum Staatsbankrott geführt hat und den Präsidenten zu Flucht und Rücktritt zwangen. Wegen des Devisenmangels können seit Monaten keine lebenswichtigen Güter wie Lebensmittel, Treibstoff oder Medikamente mehr importiert werden, was zu hohen Preisanstiegen im ganzen Land geführt hatte. Auch die Interimsregierung hat harte Maßnahmen gegen die weiter anhaltenden Proteste angekündigt.

(ucan – schw)

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30. Juli 2022, 11:25