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Kolumbianische Armee am Unabhängigkeitstag Kolumbianische Armee am Unabhängigkeitstag 

Kolumbien: Erzbischof kritisiert internationale Aufrüstung

Ungeheure Summen werden in den Krieg investiert statt zur Bekämpfung von Kriegsursachen und sozialen Problemen. Das kritisiert der Erzbischof von Trujillo, Miguel Cabrejos Vidarte. Er ruft alle Staaten und Kirchenleute dazu auf, sich mit Papst Franziskus für Abrüstung einzusetzen.

Der Erzbischof äußerte sich als Präsident des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM bei einem internationalen Seminar über Abrüstung in Lateinamerika und der Karibik, das am Dienstag in Bogotá stattfand. „Wir bedauern zutiefst und sind enttäuscht, dass immense Geldsummen für den Krieg bestimmt sind, anstatt diese intelligent und umfassend in den Kampf gegen die Ursachen von Konflikten zu investieren“, sagte Cabrejos Vidarte.

Die Bemühung um eine umfassende Abrüstung auf dem Kontinent sei eine unabdingbare Voraussetzung für Frieden in Lateinamerika und der Karibik. Sie  müsse über alle ideologischen oder religiösen Unterschiede hinausgehen und christliche Kirchen und andere religiöse Konfessionen sowie Mitglieder der Zivilgesellschaft und Volksorganisationen zusammenbringen. Außerdem sei die Abrüstung einer der zentralen Vorschläge gewesen, die bei der Kirchenkonferenz für Lateinamerika und die Karibik im November 2021 gemacht wurden, erinnerte Erzbischof Cabrejos Vidarte.

Mit Blick auf Kolumbien rief er die Bürger dazu auf, das Ergebnis an den Wahlurnen zu respektieren. Im Juni hatte Gustavo Francisco Petro die Präsidentschaftswahl gewonnen, er ist der erste linke Staatschef Kolumbiens. Der Erzbischof von Trujillo rief alle Christen und Menschen guten Willens auf, in dem von jahrzehntelanger Gewalt gezeichneten Land eine „menschlichere Gesellschaft“ aufzubauen, die nicht durch Waffen bestimmt ist. „Wir bekräftigen, dass Worte und Dialog uns menschlicher machen und nicht der Einsatz von Waffen“, so der Erzbischof auf der Konferenz.

Schrecken des Krieges verhindern

Für den Erzbischof bestätigen die Schrecken des Krieges in der Ukraine, dass die internationale Staatengemeinschaft aktuell den falschen Fokus wählt: Waffen statt sozialer Investitionen. Cabrejos Vidarte erinnerte daran, dass die Päpste von Johannes XXIII. bis Franziskus die falsche Vorstellung vom „gerechten Kriegen" aufgegeben haben, so etwa Papst Franziskus in einem Interview, und bekräftigte, dass die Probleme der Menschheit wenn, dann immer durch Dialog, Verhandlungen und die Unterzeichnung multilateraler Abkommen gelöst werden konnten. Die Entwicklung nuklearer, chemischer und biologischer Waffen sowie die wachsenden Möglichkeiten der Technologien hätten dem Krieg eine zerstörerische Kraft verliehen, die außer Kontrolle geraten sei und extrem viele Menschenleben fordere.

(fides – schw)

 

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28. Juli 2022, 11:55