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Proteste gegen religiöse Gewalt Proteste gegen religiöse Gewalt 

Bangladesch: Religiöse Minderheiten rufen Staat zum Handeln auf

Mehr als 100 führende Vertreter religiöser Minderheiten in Bangladesch, einem Land mit einer großen muslimischen Mehrheit, haben sich nach wiederholten Angriffen auf Geistliche und Gotteshäuser über mangelnde Sicherheit beschwert.

So hat laut vatikanischer Nachrichtenagentur Fides das „Bangladesh Hindu, Buddhist, Christian Unity Council“, ein interkonfessionelles Gremium in den letzten Tagen religiöse Führer und Gläubige am National Sahidminar (Märtyrer-Denkmal) in Dhaka versammelt, um die Regierung um Gerechtigkeit und Sicherheit für die religiösen Minderheiten des Landes zu bitten. Dabei stellte etwa der Hindu-Führer Professor Neem Chandra Bhowmik fest, dass „Der grundlose Angriff auf religiöse Minderheiten auf politische Schwäche hindeute.“ Außerdem hätte die Regierung bis zu diesem Zeitpunkt „keine angemessenen Maßnahmen zur Vorbeugung und zum Umgang damit ergriffen“.

Übergriffe nehmen kein Ende

Hintergrund für die Beschwerden sind anhaltende Angriffe auf Gotteshäuser, die aufgrund von falschen Informationen Ziel von islamischen Gruppen wurde und in Brand gesteckt wurden. Auch kommt es immer wieder zu Übergriffen auf Geistliche, weil diese offen von ihrer Religion berichten. So wurde ein protestantischer Pastor, der über Jesus Christus sprach, beleidigt und verprügelt. Diese Serie von Vorfällen und andere kleinere Fälle haben zu Protesten und öffentlichen Appellen religiöser Minderheiten geführt, die Gerechtigkeit fordern. Der Katholik Nirmol Rozario, Präsident des „Bangladesh Hindu, Buddhist, Christian Unity Council", erklärte gegenüber Fides: „In letzter Zeit gab es Dutzende von Vorfällen von Gewalt gegen religiöse Minderheiten, die wir verurteilen. Die Polizei war nicht wachsam genug, während es die Pflicht des Staates ist, den Minderheiten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen". Aus diesem Grund ruft das Gremium zu einem Landesweiten Hungerstreik am 22. Oktober auf, um die Regierung an ihr Versprechen, die Gruppen zu schützen, zu erinnern.

Hintergrund

Nach Angaben von „Ain o Salish Kendra" (ASK), einer bekannten bangladeschischen Rechtshilfe- und Menschenrechtsorganisation, kam es in Bangladesch zwischen Januar 2013 und September 2021 zu 3.679 Gewalttaten gegen religiöse, ethnische oder kulturelle Minderheiten.

Die Mehrheit der Bevölkerung Bangladeschs bekennt sich zum Islam (88,7 Prozent), gefolgt von Hinduismus (9,3 Prozent), Buddhismus (1 Prozent) und Christentum (1 Prozent) sowie anderen einheimischen Kulten. Die Zahl der Katholiken beträgt etwa 400.000.

(fides –schw)

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27. Juli 2022, 13:03