Kongo: 鈥濱m Osten weht der Wind des Krieges鈥�
Bukavu ist die Hauptstadt von Süd-Kivu, einer der Provinzen im Osten der Demokratischen Republik Kongo, wo Milizen und bewaffnete Banden die Bevölkerung seit Jahrzehnten drangsalieren. Eigentlich hatte Papst Franziskus den Osten des Kongo Anfang Juli besuchen wollen; er musste aber wegen Kniebeschwerden seine ganze geplante Afrikareise verschieben.
Rusengo beklagt vor allem, dass die bewaffnete Gruppe 鈥濵23鈥� wieder zu den Waffen gegriffen hat. Er spricht von einem 鈥瀐öllischen Kreislauf der Gewalt, des Verlusts von Menschenleben, der Vertreibung der Bevölkerung und der Zerstörung unseres wirtschaftlichen und sozialen Gefüges鈥�. Das sei 鈥瀍ine Wiederholung der Geschichte鈥�.
鈥濳räfte von außen schüren die Gewalt鈥�
Die 鈥濵23鈥� ist eine Guerillabewegung, die 2013 ein Friedensabkommen mit der Regierung in Kinshasa unterzeichnet hatte. Kürzlich hat sie den bewaffneten Kampf aber wieder aufgenommen. Die kongolesischen Behörden beschuldigen das benachbarte Ruanda, die 鈥濵23鈥� zu unterstützen. Diese Anschuldigungen werden von Kigali umgedreht: In Wirklichkeit sei es der Kongo, der bewaffnete ruandische Gruppen unterstütze.
Der Erzbischof hat den Verdacht, dass Kräfte 鈥瀡on außen鈥� den Osten des Kongo 鈥瀌er Kontrolle unserer Zentralregierung entziehen und ihn vielleicht den Nachbarländern angliedern鈥� wollten. Er ruft die Menschen in seinem Erzbistum dazu auf, angesichts der Unsicherheit und Gewalt nicht 鈥瀎atalistisch鈥� zu werden: All diese Verhängnisse seien nicht der Wille Gottes 鈥� und erst recht nicht eine Strafe Gottes. Es solle auch keiner denken, Gott werde eingreifen und alles zum Besten wenden: 鈥濪ies ist nicht der Fall鈥�.
Vorwürfe an internationale Gemeinschaft
Die Kirche höre den Schrei des Volkes und setze sich mit aller Kraft dafür ein, dass das Blutvergießen aufhöre. Übrigens sei das Volk 鈥瀡erärgert über die Zweideutigkeit der internationalen Gemeinschaft ihm gegenüber鈥�. Die seit mehr als 25 Jahren bestehende UNO-Friedensmission im Kongo sei 鈥瀖it durchschnittlich einer Milliarde Dollar pro Jahr die teuerste unserer Zeit鈥�, habe aber nur dürftige Ergebnisse vorzuweisen.
Die internationale Gemeinschaft dürfe den Kongo nicht länger als einen 鈥濻taat zweiter Klasse鈥� behandeln, dessen Sicherheit und Entwicklung wenig zählten. Und die Regierung in Kinshasa solle endlich 鈥瀍ine echte Armee auf die Beine stellen und nicht einen Zusammenschluss von ehemaligen Rebellen, die schlecht integriert sind鈥�.
(fides 鈥� sk)
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