Ukraine: Ein ungewöhnlicher ³§´Ç±ô¾±»å²¹°ù¾±³Ùä³Ùs-Besuch
P. Stanislaw Tasiemski, Warschau, und Stefan von Kempis, Vatikanstadt
Es war der erste Besuch dieser Art von Vertretern einer Ortskirche in der Ukraine seit dem russischen Überfall; dementsprechend berichteten die örtlichen Medien ausführlich über die Initiative. Die Erzbischöfe Stanislaw GÄ…decki, Wojciech Polak und Stanislaw Budzik wollten die Solidarität der Kirche in Polen mit den Christen in der Ukraine unterstreichen und einen Beitrag zur Versöhnung der beiden Völker sowie zum ökumenischen Dialog leisten.
GÄ…decki und seine Begleiter führten Gespräche mit Vertretern der katholischen Kirche beider Riten - der lateinischen und der griechisch-katholischen -, aber auch mit der Leitung der orthodoxen Kirche der Ukraine. Übrigens auch mit Vatikan-Erzbischof Gallagher, den sie in Kiew trafen.
Der Erzbischof von Lublin, Budzik, zeigte sich nach der Reise tief bewegt über den Anblick von Stätten, an denen russische Soldaten Kriegsverbrechen begangen haben. „Es hat uns alle sehr beeindruckt, in Irpin und in Butscha zu sein, an Orten, an denen Menschen erschossen und in Gruben geworfen wurden. Dieses tragische Gesicht des Krieges, völlig unbegreiflich - wie kann man einfach ein friedliches Land bombardieren?“
Das Prinzip Verantwortung
Was hat die Reise gebracht? Auf diese Journalistenfrage hin verweist der Primas von Polen, Erzbischof Wojciech Polak, auf den ökumenischen Dialog zwischen den christlichen Kirchen. „Wir haben uns mit den jeweiligen Kirchenoberhäuptern getroffen, um zu zeigen, dass wir diese Realität unterstützen. Ich habe bei diesen Treffen das Wort ‚Verantwortung‘ benutzt – nicht nur wir haben eine sehr wichtige Verantwortung, sondern alle, die in am ökumenischen Weg beteiligt sind.“ Wenn das mal keine Anspielung auf die russisch-orthodoxe Kirche ist…
Der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof StanisÅ‚aw GÄ…decki von Posen, sieht in der bedrängten Lage der Ukraine auch eine gewisse Chance: „Wenn das jetzt zur Herausbildung lebendigerer Bindungen zwischen Polen und der Ukraine führen würde, dann wäre das eine beachtliche Frucht! Denn die Ukrainer sagen, dass Polen derzeit der größte Freund der Ukraine ist. Und die zweite Frucht wäre, wenn die Versöhnung im geistigen Bereich stattfinden würde.“
In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine bekennen sich fast zehn Prozent der Einwohner zur griechisch-katholischen Kirche, die mit Rom verbunden ist. Etwa ein Prozent der Ukrainer sind römisch-katholisch.
(vatican news – sk)
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