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Medizinisches Personal protestiert vor der Zentralbank in Beirut Medizinisches Personal protestiert vor der Zentralbank in Beirut 

Libanon: Krise trifft auch Ärzte und Spitäler

Dutzende von Ärzten, Krankenschwestern und medizinisches Personal haben am Donnerstag vor der Zentralbank in der libanesischen Hauptstadt Beirut protestiert. Mit einem zweitägigen Generalstreik machen sie auf die sich rapide verschlechternde wirtschaftliche Lage aufmerksam, die auch massiv den Gesundheitssektor trifft.

Der libanesische Medizinsektor, der bis vor wenigen Jahren zu den besten im Nahen Osten gehörte, steht am Rande des Zusammenbruchs und hat den beispiellosen wirtschaftlichen und finanziellen Kollaps des Landes nur knapp überlebt. Die Krise, die im Oktober 2019 begann, hat dazu geführt, dass die Landeswährung mehr als 90 Prozent ihres Wertes gegenüber dem Dollar verloren hat, was Gehälter und Ersparnisse zunichte gemacht hat. Die Notlage hat zur Abwanderung tausender Ärzte und Krankenschwestern und zur Schließung zahlreicher Apotheken sowie zu einem gravierenden Mangel an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung geführt. Eine Reihe von Krankenhäusern hat vor der Schließung gewarnt, weil sie ihre Ausgaben nicht mehr bestreiten und die Gehälter ihrer Mitarbeiter nicht mehr zahlen können.

„Die Krankenhäuser werden schließen, weil sie nicht mehr weitermachen können. Wir müssen bar bezahlen, obwohl wir keinen Zugang zu Bargeld haben", sagte Suleiman Haroun, Vorsitzender der Gewerkschaft der privaten Krankenhäuser, der sich zusammen mit einigen hundert anderen Kollegen dem Protest in Beirut anschloss. Er machte die Politik der Zentralbank für die Zerstörung des Sektors verantwortlich.

(ap - mr)

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27. Mai 2022, 12:06