Radio-Akademie: Iñigo – eine Spurensuche (2)
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
In unserer ersten Folge haben wir am letzten Sonntag die ersten dreißig Jahre in Iñigos Leben geschildert – ein Ritterleben, das am 20. Mai 1521 jäh an ein Ende kam. An diesem Tag wurde er bei der Belagerung von Pamplona durch die Franzosen durch eine Kanonenkugel verletzt. Während der darauffolgenden, langen Genesungszeit las er, zur Untätigkeit verdammt, zwei fromme Bücher durch – und erfuhr eine Art Bekehrung.
„Das Verlangen, die Heiligen nachzuahmen“
Wild blieb sein Leben aber auch nach dieser einschneidenden Erfahrung – nur dass Iñigo jetzt zum Gottesnarr wurde. „Da er nicht wenig Licht aus dieser Lektüre erlangt hatte“, heißt es in seinem autobiographischen Bericht, „begann er, mehr im Ernst sein vergangenes Leben zu bedenken, und wie sehr er es notwendig hatte, dafür Buße zu tun. Und hier bot sich ihm das Verlangen an, die Heiligen nachzuahmen… Alles, was er zu tun verlangte, war, sobald er gesund würde, die Reise nach Jerusalem – mit so vielen Geißelungen und solchen Enthaltungen, wie sie ein großzügiger, von Gott entzündeter Sinn ausführen will.“
Ein Ritter hält Nachtwache
Nach seiner Bekehrung bricht Iñigo, in ein sackartiges Gewand gehüllt, zum Montserrat auf. Der heilige Berg Kataloniens liegt 50 km von Barcelona entfernt; wegen seiner zerklüfteten Silhouette nennt man ihn auch den „zersägten Berg“. Im Benediktinerkloster, das schwer zugänglich auf 720 m Höhe liegt, wird eine alte Statuette Mariens mit dem Jesuskind verehrt.
Iñigo hält Nachtwache vor dem Altar Mariens; dann legt er eine schriftliche Generalbeichte ab – ein Versuch, sein bewegtes früheres Leben endgültig hinter sich zu lassen. Sein Schwert und seinen Dolch lässt er in der Kirche: Fortan will er nur noch mit den „Waffen Christi“ streiten.
Recherche auf dem Heiligen Berg
Wir besuchen im zweiten Teil unserer Radio-Akademie den Ort im baskischen Dörfchen Azpeitia, in dem sich der künftige Gründer des Jesuitenordens zu einem neuen Leben bekehrte. Wir sprechen mit dem deutschen Jesuiten Gunnar Bauer über die Spiritualität Iñigos. Und wir recherchieren auf dem Montserrat, welche Spuren er dort hinterlassen hat.
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Der Jesuitenorden erinnert derzeit mit einem Jubeljahr an die Bekehrung des Ignatius vor 500 Jahren. In diesem Zusammenhang steht unsere Radio-Akademie.
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(radio vatikan)
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