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Christen beten am Samstag vor der Herz-Jesu-Kathedrale von Lahore Christen beten am Samstag vor der Herz-Jesu-Kathedrale von Lahore 

Pakistan: Erste christliche Wirtschaftsmesse

Zum ersten Mal hat in Pakistan eine eigene christliche Wirtschaftsmesse stattgefunden. Mehr als 70 christliche Unternehmer stellten ihre Produkte bei der zweitägigen Messe auf dem Gelände eines christlichen Krankenhauses in Lahore aus.

Das meldet die Nachrichtenagentur Ucanews an diesem Montag. Angesichts der zunehmenden religiösen Diskriminierung in Pakistan wolle sich ein christlicher Verband stärker für die Unterstützung von Unternehmern aus der christlichen Minderheit im Land engagieren.

Das Pflegepersonal sang auf der Bühne Psalmen, während die Besucher für Fotos an der Unternehmerwand posierten, berichtet Ucanews. Die Stände boten eine Vielzahl von Produkten an – von Mode, Lebensmitteln und Make-up bis zu Tätowierungen, touristischen Dienstleistungen, Tierbedarf, Kleidern, Geschirr und Büchern.

„Die Verkäufe waren gering, aber sie helfen uns, unsere Arbeit bekannt zu machen“

Der Tätowierer Arsalan Javed erzählte gegenüber der Nachrichtenagentur, er habe die Werbung für die Messe in den sozialen Medien gesehen und spontan beschlossen, vorbeizuschauen. „Die Verkäufe waren gering, aber sie helfen uns, unsere Arbeit bekannt zu machen und mehr Aufmerksamkeit zu erlangen.“

Eröffnet wurde die Veranstaltung am Samstag von einem prominenten Geistlichen: Pater Michael Nazir-Ali. Der gebürtige Pakistaner war von 1994 bis 2009 anglikanischer Bischof von Rochester in England; mittlerweile ist er zum katholischen Bekenntnis übergetreten. „Unsere Leute haben die gleichen Rechte“, sagte er. „Ich hoffe, dass sowohl die Regierung als auch die Handelskammern sie dabei unterstützen werden.“

„Die uralte Abneigung, mit Christen zu essen oder zu trinken, schwindet allmählich“

Nach Angaben von Kirchenführern und Menschenrechtlern werden Christen in Pakistan regelmäßig diskriminiert, vor allem beim Zugang zu Schule, Universitäten und Arbeitsplätzen. In Anzeigen der Behörden und der Armee werden Christen oft nur niedere Tätigkeiten wie Sanitärarbeiten angeboten.

Nicht-muslimische Geschäftsleute hängen daher ihre Zugehörigkeit zu einer Minderheit meist nicht an die große Glocke. Zugleich werden sie in einigen Bereichen allmählich zu Marktführern. „Die uralte Abneigung, mit Christen zu essen oder zu trinken, schwindet allmählich“, erklärte ein Vertreter des christlichen Verbands PMS, der die Messe organisierte, gegenüber Ucanews. „Dies ist besonders in Lahore zu beobachten, wo das Fast-Food-Geschäft ein wachsender Trend unter Christen ist.“

Tankstellen und Sportartikel

Christen in Karatschi in der Provinz Sindh seien erfolgreiche Besitzer von Tankstellen und Agenturen für Eventmanagement, während die Christen in Faisalabad meist in der Textilindustrie tätig seien. Die „Christian Business Alliance of Sialkot“ sei ein bedeutender Exporteur von Sportartikeln und Bekleidung sowie von medizinischen Geräten.

Im Februar 2021 hatte PMS den ersten christlichen Wirtschaftsgipfel in Lahore organisiert, bei dem mehr als 200 Unternehmer zusammenkamen, um sich zu vernetzen. Ebenfalls im vergangenen Jahr erhielten 20 Gewinner des allerersten Geschäftswettbewerbs für christliche Unternehmer in Pakistan ein Preisgeld und eine praktische Schulung in unternehmerischen Fähigkeiten.

(ucanews – sk)

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04. April 2022, 10:41