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Der Anglikaner-Primas Justin Welby Der Anglikaner-Primas Justin Welby 

Kanada: Anglikaner-Primas Welby besucht Indigene

Das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, Justin Welby, soll am Wochenende in Kanada mit Vertretern der indigenen Bevölkerung zusammentreffen. Das berichtete der kanadische Sender CBC. Auch die anglikanische Kirche steht wegen ihres Handelns während der Kolonialzeit in der Kritik.

Der Erzbischof von Canterbury könnte daher möglicherweise um Vergebung bitten. Im Fokus stehen kirchliche Schulen und Heime, in denen indigene Kinder zwecks „Umerziehung" ihren Eltern entzogen wurden. Kanadas anglikanische Kirche hatte die Reise bereits im Februar angekündigt.

„Ein wesentlicher Zweck dieses Besuchs ist, ... zu bereuen und zu büßen, wo unsere Beziehungen und Handlungen mehr Schaden als Nutzen angerichtet haben - und die Souveränität der indigenen Gemeinschaften zu ehren", erklärte Welby demnach vor dem Besuch, der bis Dienstag dauert. Die Geschichte der Church of England in Kanada habe „den indigenen Gemeinschaften anhaltendes Leid und Verletzungen zugefügt", so der Primas. Im Rahmen von Welbys Besuch findet auch ein Empfang mit indigenen Führern in Toronto statt, bevor er am Dienstag nach Großbritannien zurückkehrt. Die Reise findet auf Einladung von Kanadas Primas, Erzbischöfin Linda Nicholls, statt. 

Welby soll am Wochenende die James Smith Cree Nation in Saskatchewan, etwa 165 Kilometer nordöstlich von Saskatoon, besuchen, um sich mit Vertretern und Überlebenden des Heimsystems zu treffen. Zuvor soll er von Saskatoon aus nach Prince Albert reisen, etwa 60 Kilometer westlich der James Smith Cree Nation.

Zwischen 1820 und 1969 betrieb die anglikanische Kirche rund 30 Schulen und Internate sowie mehr als 150 Tagesschulen in Kanada. Kanadas anglikanische Kirche hatte sich 1993 und 2019 bei den Überlebenden entschuldigt, unter anderem für "kulturelle und spirituelle Arroganz" gegenüber indigenen Völkern.

Papst Franziskus in Kanada

Papst Franziskus will im Sommer Kanada besuchen. Erst jüngst hatte er sich in Rom für das Verhalten von Mitgliedern der römisch-katholischen Kirche im kanadischen Schulsystem entschuldigt.

(kna-sst)

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29. April 2022, 15:56