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Europas größtes Atomkraftwerk steht im Süden der Ukraine: Saporischschja Europas größtes Atomkraftwerk steht im Süden der Ukraine: Saporischschja  

Ukraine: Großerzbischof in Sorge wegen Brand in Atomkraftwerk

Der inzwischen gelöschte Brand beim ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja erfüllt den Großerzbischof von Kiew mit großer Sorge. „Die Ukraine hat die Katastrophe von Tschernobyl überlebt. Nun stehen wir am Rand einer neuen nuklearen Bedrohung, die zehnmal schlimmer sein könnte“, sagte Swjatoslaw Schewtschuk in einem Video am Freitag.

Besonders an Umweltaktivisten appellierte der Erzbischof vor diesem Hintergrund, alles zu tun, um diesen Krieg zu stoppen. „Nicht nur, weil sich die menschliche und humanitäre Katastrophe vor unseren Augen abspielt, sondern auch weil wir der Schöpfung Gottes einen so ungerechten Schaden zufügen können, die auf Jahrzehnte hinaus nicht zu retten sein wird.“

Zum Nachhören - was Großerzbischof Schewtschuk sagt

Die russische Armee hatte nach ukrainischen Angaben Europas größtes Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine angegriffen und dort einen Brand ausgelöst. Das Feuer betraf ein Bürogebäude, die sechs Reaktorblöcke waren nicht betroffen. Die Atomenergiebehörde IAEA vermeldet keine erhöhten radioaktiven Werte.

Appell an Flüchtlinge, bei Frieden zurückzukehren

Großerzbischof Schewtschuk berichtete von schweren russischen Bombenangriffen auf ukrainische Städte wie Sumy, Charkiv und besonders Tschernihiv. „Heute können wir über die Ukraine sagen: Ströme von Blut und Tränen fließen“, so das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine. Es schmerze ihn aber auch, dass in den neun Tagen des Krieges schon fast eine Million Flüchtlinge die Ukraine verlassen haben. Den Geflohenen sagte der Großerzbischof: „Wir erwarten Sie zuhause, wir wollen, dass Sie nach Hause zurückkehren, wenn ein friedlicher Himmel über der Ukraine sein wird. Eure Mutter Kirche wird euch dorthin begleiten, dort helfen, wohin euch das Desaster des Krieges gebracht hat.“

Darüber hinaus dankte der Großerzbischof allen griechisch-katholischen Gläubigen außerhalb der Ukraine für ihre Zeichen der Solidarität. Er erwähnte die Gemeinden in Kanada, in Zentralamerika, in Westeuropa, die Flüchtlinge aufnehmen und humanitäre Hilfe leisten. „Sie tun alles, was sie können, um ihren Nächsten mit ihrer aktiven christlichen Liebe zu helfen.”

„Wir spüren heute, dass der Erzengel Michael und die ganze himmlische Armee für die Ukraine kämpfen“

Die Ukraine werde sich weiter verteidigen, fuhr Schewtschuk fort. Er dankte der Armee des Landes und segnete die Soldaten und Soldatinnen: „Dank Ihnen wird die Ukraine gewinnen, bestehen und widerstehen.“ Im ganzen Land werde außerdem weiter gebetet. Schewtschuk beschwor den Erzengel Michael, den die Tradition der Kirche als mit einem Schwert bewaffneten Kämpfer darstellt. „Wir spüren heute, dass der Erzengel Michael und die ganze himmlische Armee für die Ukraine kämpfen”, erklärte Schewtschuk, der neuerlich für den Frieden warb.

(vatican news – gs)

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04. März 2022, 11:20