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Gläubige bei einer Aschermittwoch-Prozession Gläubige bei einer Aschermittwoch-Prozession 

Wahlkampf auf Philippinen: Priester-Engagement umstritten

Auf den mehrheitlich katholischen Philippinen nimmt die innerkirchliche Kritik an parteipolitischem Engagement von Priestern und Ordensleuten im laufenden Präsidentenwahlkampf zu.

Bischof Cosme Damian Almedilla drohte in einem Rundschreiben Priestern seiner Diözese Butuan auf Mindanao, die sich im Wahlkampf engagieren, mit „Sanktionen“, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Mittwoch berichtet. Die Kirche müsse politisch neutral bleiben, so der Bischof.

Zuvor hatte bereits der Priester und Kolumnist Roy Amora Cimagala in einem Beitrag im „Mindanao Gold Star Daily“, der größten Zeitung von Mindanao, einen aktuellen Hirtenbrief der Bischofskonferenz als „spalterisch“ kritisiert. Darin hatten die Bischöfe eindringlich davor gewarnt, bei der Wahl am 9. Mai für Kandidaten zu stimmen, die die Menschenrechtsverletzungen der Marcos-Ära herunterspielen. Das zielte auf Ferdinand Marcos Jr., der die Diktatur seines Vaters (1972-1986) als „goldenes Zeitalter der Philippinen“ preist. Unter den zehn Kandidaten für das Präsidentenamt liegt Marcos Jr. in Umfragen mit großem Abstand vorn.

Bereits Mitte Februar hatte Bischof Mylo Vergara, der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz, Priester und Ordensleute gewarnt, sich durch öffentliche Unterstützung von Kandidaten in die Parteipolitik einzumischen. Während sich die katholische Kirche bei Wahlen parteipolitisch traditionell neutral verhält, positionieren sich in diesem Jahr Bischöfe, Priester, Ordensleute, katholische Laienorganisationen und Universitäten klar gegen Marcos und für dessen Gegenkandidatin Leni Robredo.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Pablo Virgilio, rief im Januar bei der Gründung des Netzwerkes „Facts First“ die Katholiken auf, mit Fakten die Verbreitung von Fake News zu bekämpfen. Dem Netzwerk gehören neben der philippinischen Caritas mehr als 100 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Medien, Wirtschaft, Wissenschaft und Justiz an.

(ucanews/kap – pr)

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02. März 2022, 14:07