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Kardinal Gerhard Ludwig Muller Kardinal Gerhard Ludwig Muller 

Kardinal Müller: Papst bei Ukraine-Krieg moralisch „klipp und klar"

In seinen Äußerungen zum Krieg in der Ukraine ist Papst Franziskus nach Aussage des deutschen Kardinals Gerhard Ludwig Müller „als moralische Autorität klipp und klar". Diplomatisch hingegen müssten der Papst und der Vatikan „einen Drahtseilakt" absolvieren.

„Wie reagiere ich, um einen Diktator nicht noch mehr zu reizen?", formulierte Müller das Dilemma, wie er es sieht.

Nach einer elftägigen Reise durch Polen und an die ukrainische Grenze beschrieb der Kardinal im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress in Rom ein weiteres Dilemma. Anders als etwa Josef Stalin und Adolf Hitler verstehe sich Russlands Präsident Wladimir Putin ausdrücklich als Christ. „Er küsst Ikonen, bekreuzigt sich, betet und wirft doch grundlegende christliche Prinzipien über den Haufen", so Müller.

Bei seinen Begegnungen an der polnisch-ukrainischen Grenze habe ihn die große Hilfsbereitschaft vieler Freiwilliger sehr beeindruckt, berichtete der Kardinal. Zahlreiche junge Menschen seien eigens dorthin gereist, aus Polen, Deutschland, USA, Israel und von andernorts. Sie helfen demnach den Geflüchteten aus der Ukraine bei der Registrierung, versorgen sie mit Essen und Trinken, Kleidung und Medikamenten und organisieren Unterkünfte.


Müller hatte seine Reise bereits länger geplant, um in Polen die Übersetzungen zweier seiner Bücher vorzustellen. Wegen des Kriegs und der Flüchtlinge habe er sein Programm aber teilweise geändert. Der Besuch sei unabhängig von dem der Kurienkardinäle Konrad Krajewski und Michael Czerny erfolgt; sie waren von Papst Franziskus eigens in die Ukraine geschickt worden.

(kap – gs)

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31. März 2022, 18:03