Niwano-Friedenspreis an Anglikaner für Einsatz gegen Apartheid
Der 39. Niwano Friedenspreis wird dem anglikanischen Menschenrechtsaktivisten „als Anerkennung seines unaufhörlichen Kampfs gegen die Apartheid und soziale Diskriminierungen sowie für seine Unterstützung der Befreiungsbewegung in Südafrika und vielfältige weltweite Friedensinitiativen" verliehen, so die Niwano-Stiftung. Die Auszeichnung ist mit umgerechnet 153.000 Euro verbunden. Die Preisverleihung soll am 14. Juni in Tokio stattfinden.
Der Priester habe die Glaubensgemeinschaft mobilisiert, um sämtliche Formen des Rassismus und sozialer Diskriminierung weltweit zu bekämpfen: Pater Lapsleys gewaltfreie, multireligiöse friedensfördernde Bemühungen und Aktivitäten zur Heilung auf der Grundlage des Ansatzes der wiederherstellenden Gerechtigkeit, des Dialogs und der Versöhnung tragen weiterhin zur Heilung der Südafrikaner und vieler anderer Menschen in der ganzen Welt bei. Er hat einen unermesslichen Beitrag zu Frieden und der interreligiösen Zusammenarbeit geleistet, was sich mit dem Auftrag des Niwano-Friedenspreises deckt."
Auch ein schweres Attentat stoppte ihn nicht
Bei einem Bombenattentat im Jahr 1990 in Zimbabwe wurde Pater Michael Lapsley schwer verletzt: Er erlitt starke Verbennungen, verlor ein Auge; beide Hände mussten amputiert werden. Der Menschenrechtsaktivist ließ sich jedoch nicht unterkriegen. Pater Michael machte sich auch weiterhin mit gewaltfreien Mitteln für die Freiheit des südafrikanischen Volkes stark. Im Jahr 1993 wurde er Kaplan eines Traumazentrums für Opfer von Gewalt und Folter; im Jahr 1998 gründete er das in Kapstadt. Nach dem Ende der Apartheid setzte er seinen Einsatz in Südafrika und auf internationaler Ebene fort, indem er beispielsweise Foren zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Gewalt gegen Flüchtlinge organisierte und diverse Friedens- und Menschenrechtsinitiativen förderte.
Mehr zum Niwano-Preis
Die 1978 gegründete setzt sich in Bereichen wie Bildung, Wissenschaft, Religion und Philosophie für Weltfrieden ein. Zu den bisherigen Preisträgern des Niwano-Friedenspreises zählen unter anderen die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio, der Islamische Weltkongress, die brasilianischen Befreiungstheologen Helder Camara und Kardinal Paulo Evaristo Arns, der Schweizer Theologe Hans Küng und der frühere evangelisch-lutherische Bischof Munib Younan. 2021 ging die Auszeichnung an die buddhistische Nonne und Umweltaktivistin Shih Chao-hwei.
Namensgeber der in Tokio ansässigen Stiftung ist der Japaner Nikkyo Niwano (1906-1999), der die buddhistische Laienbewegung Rissho Kosei-Kai gründete. Er gehörte zu den nichtchristlichen Beobachtern des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965).
(pm -sst)
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