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Aufräumarbeiten nach den gewaltsamen Protesten in Almaty Aufräumarbeiten nach den gewaltsamen Protesten in Almaty 

Kasachstan: Auch Teilnahme an Messen derzeit nicht möglich

Die kasachischen Bischöfe sind dankbar für den Appell, mit dem Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelus für Frieden in Kasachstan geworben hat. Für den 10. Januar wurde ein nationaler Trauertag ausgerufen. Der Ausnahmezustand macht jedoch auch die Teilnahme an Messen unmöglich.

„Wir danken dem Papst, dass er in einer so schwierigen Zeit für das kasachische Volk gebetet hat“, meint Adelio Dell’Oro, Bischof der Diözese Karaganda, gegenüber Fides. Auch er selbst habe am Sonntag mit seinem Weihbischof und einer Ordensfrau eine Messe im Gedenken an die Opfer der letzten Tage gefeiert. Für den 10. Januar sei ein nationaler Trauertag eingeführt worden, berichtet der Bischof.

Die Proteste begannen als Reaktion auf eine Benzinpreiserhöhung in den frühen Morgenstunden des 5. Januar und betrafen mehrere kasachische Städte. Besonders heftig waren sie jedoch in Almaty, der Finanzhauptstadt Kasachstans.

Die Demonstrationen eskalierten umgehend, Dutzende von Demonstranten und Polizisten wurden verletzt oder getötet. Die Regierung hatte mit der Verhängung des Ausnahmezustands reagiert, der am 19. Januar enden soll. Damit können weder Versammlungen noch Zusammenkünfte stattfinden, bei denen es zu Menschenansammlungen kommt. Allerdings betrifft das auch die Teilnahme an der Heiligen Messe.

Auch Geldabheben unmöglich

„In Karaganda war die Situation nie so kritisch wie in Almaty“, so Bischof Dell’Oro. Friedliche Proteste vor Ort seien sofort aufgelöst worden. Doch viele Unannehmlichkeiten seien mit dem blockierten Internet verbunden. Selbst Bargeld an Geldautomaten abzuheben sei damit unmöglich, so dass viele Menschen nicht einkaufen konnten: „Jetzt kehrt die Verbindung langsam und nur für wenige Stunden am Tag zurück, und wir hoffen, dass bald wieder Normalität einkehrt“.

Nach Angaben des kasachischen Innenministeriums wurden nach den Unruhen der letzten Tage fast 8.000 Menschen von den Sicherheitskräften festgenommen. Karim Masimow, der ehemalige Leiter des Nationalen Sicherheitskomitees, wurde wenige Tage nach seiner Entlassung durch Präsident Kassym-Schomart Tokajew unter dem Vorwurf des Hochverrats verhaftet. Bislang wurden bei den Zusammenstößen 164 Menschen getötet; der Präsident hatte angekündigt, dass bei Unruhen auch scharf geschossen werden sollte.

In Kasachstan gibt es vier katholische Diözesen mit insgesamt 70 Pfarreien. In dem Land gibt es 91 Priester, darunter 61 Diözesanpriester und 30 Ordensleute. Die Katholiken stellen eine kleine Minderheit dar: Nach offiziellen Angaben des kasachischen Außenministeriums sind von den mehr als 17 Millionen Einwohnern des Landes etwa 26 Prozent Christen und davon ein Prozent Katholiken.

(fides - cs)

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10. Januar 2022, 10:39