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Lateinamerika-Kirchenversammlung: Offen für Andersdenkende

Seit Sonntag läuft die große Kirchenversammlung für Lateinamerika und die Karibik. Das Treffen in Mexiko Stadt steht unter dem Motto: „Wir alle sind missionarische Jünger im Aufbruch". Besonders an der Versammlung ist, das wirklich jeder gehört wird - nicht nur Katholiken etwa. Das berichtet der aus Deutschland stammende Priester Christian Bohnert.

An dem Treffen in Mexiko Stadt nehmen Kirchenvertreter aus der ganzen Region teil. Aber auch Laien werden - im Vergleich zu früheren Versammlungen wie etwa Aparecida - diesmal auf Wunsch von Papst Franziskus deutlich stärker einbezogen. Die erste Lateinamerika-Kirchenversammlung dieser Art erfolgt teilweise in Präsenz, es gibt aber auch viele Teilnehmer, die sich per Online-Video zuschalten. Mit dabei in Mexiko ist auch Christian (Cristino) Bohnert. Er leitet das Zentrale Priesterseminar von Paraguay in Asunción und ist Vorsitzender der Organización de Seminarios Latinoamericanos.

„Ich finde, dass diese Versammlung, diese asamblea eclesial, eine ganz große Möglichkeit für die Kirche in Lateinamerika und für alle, die in der Kirche sind, ist: Frauen, Männer, Jugendliche, ältere Leute, Kranke. Aber auch für Menschen, die ganz anders denken als Menschen, die normalerweise in der Kirche akzeptiert werden. Ich bin ganz, ganz dankbar, dass es diese Möglichkeit gibt, mit der CELAM vielen Menschen ermöglicht, hier mitzumachen", erklärte der aus Deutschland stammende katholische Priester bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Hier im Audio: Der deutsche Priester Christian (Cristino) Bohnert, Leiter des Zentralen Priesterseminars von Paraguay, zur Kirchenversammlung für Lateinamerika und die Karibik

„Auch für Menschen, die ganz anders denken als Menschen, die normalerweise in der Kirche akzeptiert werden...“

Kein abgezirkelter „Intellektuellen"-Dialog 

Die Kirchenversammmlung für Lateinamerika und die Karibik hat der lateinamerikanische Bischofsrat CELAM organisiert. Das Besondere diesmal ist, dass die Laien in einer ganz neuen Weise miteinbezogen sind. Kardinal Oscar Rodríguez Maradiaga betonte in einer Videobotschaft an die Versammlung, dass es nicht um einen Dialog der Intellektuellen „oder der religiösen Aristokratie" gehe. Dementsprechend sind 40 Prozent der Teilnehmer Laien, die restlichen 60 Prozent teilen sich auf in 20 Prozent Bischöfe, 20 Prozent Ordensleute und 20 Prozent des Klerus. Diese neue Vorgehensweise macht auch für Christian Bohnert diese Kirchenversammlung ganz besonders:

„Es gibt einen ganz großen Bedarf an Heilung, an Heilung von Wunden. Ich danke ganz herzlich allen, die auch in ihr Gebet die Kirche in Lateinamerika einschließen“

„Es ist eine riesige Freude, Menschen zuzuhören - auch auf virtueller Ebene - wie sie mitsprechen dürfen, wie sie mitdenken dürfen, wie sie über ihre Hoffnungen sprechen, wie sie auch über ihre Schmerzen sprechen. Es gibt einen ganz großen Bedarf an Heilung, an Heilung von Wunden. Ich danke ganz herzlich allen, die auch in ihr Gebet die Kirche in Lateinamerika einschließen. Vielen Dank."

(vatican news - sst) 

 

 

 

 

 

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24. November 2021, 09:48