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Demonstranten verbrennen Abbildungen des Präsidenten Duterte, zu dessen heftigen Kritikern auch Gascon zählte Demonstranten verbrennen Abbildungen des Präsidenten Duterte, zu dessen heftigen Kritikern auch Gascon zählte 

Philippinen: Kämpfer für Menschenrechte stirbt an Corona

Trauer auf den Philippinen: Der Vorsitzende der staatlichen Menschenrechtskommission Jose Luis Martin „Chito" Gascon ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Das teilte der Bruder des 57-jährigen langjährigen Menschenrechtsaktivisten am Wochenende auf Facebook mit. Die Vizepräsidentin der Philippinen Leni Robredo nannte Gascon „ein festes Licht in diesen dunklen Zeiten". Der EU-Botschafter auf den Philippinen, Luc Veron, bezeichnete Gascon auf Twitter als „unseren Freund und Partner bei der Wahrung der Menschenrechte und der Würde für alle". Im Namen der Organisation von Familien politischer Gefangener „Kapatid" sagte Fides Lim örtlichen Medien: „Er war immer für uns da." Und: „Er hat sich mit uns getroffen; er hat uns zugehört und Mitarbeiter der Kommission zu unseren inhaftierten Verwandten geschickt."

Kritiker des Präsidenten

Gascon galt als entschiedener Kritiker des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte. Im Mittelpunkt der Arbeit des Präsidenten stand seit seinem Amtseintritt im Jahr 2016 der Kampf gegen den illegalen Drogenhandel, den er brutal und gnadenlos vorantrieb. Mehrere tausend Menschen verloren infolge des „Anti-Drogen-Krieges“ seither ihr Leben.

Weil Gascon in seiner Funktion als Vorsitzender der staatlichen Menschenrechtskommission dieses brutale Vorgehen vehement kritisierte, geriet er immer wieder unter Beschuss durch Duterte und seine Mitarbeiter. Nachdem Gascon im Jahr 2017 etwa den Mord an bis damals rund 13.000 Menschen im Zuge des Anti-Drogen-Kriges kritisiert hatte, kürzten ihm die Getreuen des Präsidenten im Unterhaus das Budget der Menschenrechtskommission für das Jahr 2018 von 678 Millionen Peso auf 1.000 Peso – also auf umgerechnet 16 Euro.

Gascon ließ sich davon jedoch nicht beirren und setzte seine Arbeit bis zuletzt beherzt fort. Eine andere Kritikerin des Präsidenten, die Journalistin Maria Ressa, erhielt gemeinsam mit dem russischen Journalisten Dmitri Muratow den diesjährigen Friedensnobelpreis.

(kna - gh)

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11. Oktober 2021, 11:31