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Indien: Bischof weist Vorwürfe von Zwangskonversionen an Schule zurück

Im ostindischen Bundesstaat Jharkhand hat ein Bischof den Vorwurf zurückgewiesen, eine lokale katholische Schule bringe Hindus unter Zwang dazu, ihre Religion aufzugeben und zum Christentum überzutreten. Der Vorfall zeigt die zunehmende Diskriminierung von nicht-hinduistischen Minderheiten in Indien.

Es sei „sehr traurig, dass über unsere Schule Falschmeldungen im Umlauf sind“, sagte Bischof Binay Kandulna von Khunti laut Asianews. Der Verdacht gegen die von Claretiner-Missionaren geführte „Roman Catholic Mission Primary School” von Sarangloya sei unbegründet.

Lokale Medien hatten berichtet, die Schule habe ein neues Gebäude errichtet, das in Wirklichkeit eine Kirche sei und der Konversion von Hindus diene. Der Bischof sagte, es handle sich um eine Mehrzweck-Aula, in der auch Unterricht stattfinde, weil die bisher vorhandenen zwei Klassenzimmer nicht ausreichten und die Schule immer mehr Zulauf habe. „Am Sonntag wird der neue Raum auch als Gebetsraum genutzt“, so der Bischof. Die Schule wurde 1936 gegründet und ist von der indischen Regierung als private Einrichtung einer Minderheit anerkannt.

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Religiöse Minderheiten immer stärker unter Druck

Beobachter sehen in den Anschuldigungen gegen die katholische Privatschule eine in Indien inzwischen weit verbreitete Dynamik am Werk, die auch an der Verhaftung des jüngst verstorbenen indischen Jesuiten Stan Swami deutlich wurde. Religiöse Minderheiten geraten im ganzen Land seit Jahren immer stärker unter Druck. Die hindu-nationalistische Regierung und die Behörden nutzen nach Ansicht von Hilfswerken die Religion immer mehr als Vorwand, um Minderheiten auszugrenzen und sie ihrerseits für den Hinduismus zu gewinnen.

Indien hat nach wie vor eine säkulare Verfassung, der zufolge es keine Staatsreligion gibt. 2014 kam allerdings eine Hindu-nationalistische Regierung unter Narendra Modi an die Macht. Dies verschärfte die Lage für Angehörige anderer Religionen dramatisch.

(asianews/vatican news – gs)

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31. Juli 2021, 11:31