ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Gedenken an den Priester Jacques Hamel Gedenken an den Priester Jacques Hamel 

Zum 5. Todestag des Märtyrer- Priesters Jacques Hamel

Das Seligsprechungsverfahren für den französischen Priester Jacques Hamel, den Terroristen vor fünf Jahren – am 26. Juli 2016 - am Altar seiner Kirche Saint-Étienne-du-Rouvray ermordeten, nimmt seinen Gang. Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, zeigt sich im Gespräch mit uns berührt von den Predigten Hamels, die er im Zug des Seligsprechungsverfahrens las.

Papst Franziskus hatte im Fall Hamels von der zeitlichen Frist dispensiert, die die katholische Kirche für die Eröffnung von Seligsprechungsprozessen eigentlich vorsieht. Fünf Jahre müssen üblicherweise nach dem Tod des betreffenden Kandidaten verstreichen, ehe der Prozess in die erste, diözesane Phase eintreten kann. Die Frist soll erkennen lassen, ob tatsächlich eine große Verehrung vonseiten der Gläubigen vorliegt – was Erzbischof Lebrun bestätigt. Die Einträge im Gästebuch der Kirche seien berührend. 

Im Fall Hamel konnte die Untersuchung auf Bistumsebene bereits durchgeführt werden. Lebrun spricht von „Vorsehung“, denn vor wenigen Wochen sei die erste und wichtigste Augenzeugin, Jeanine Coponet, verstorben. „Dann, vor zwei Jahren, haben wir die Akten der Diözesanuntersuchung eingereicht. Vor einem Jahr haben wir das Dekret über die Gültigkeit erhalten, was bedeutet, dass die Untersuchung gültig ist. Jetzt sind alle Zeugenaussagen bei der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse eingereicht, und es gehört nicht mehr zu uns. Wir warten mit Bedacht.“

„Wir warten mit Bedacht“

Von einem „Vermächtnis“, einem geistigen Erbe Jacques Hamels zu sprechen, findet Erzbischof Lebrun verfrüht, „denn wir sind noch in der Trauerphase, wir sind noch in der Geschichte in der Gegenwart. Was wir sehen können, ist aber, dass nach und nach eine Botschaft entschlüsselt wird, etwas, das wir verstehen können. Ich bin sehr beeindruckt von der Art und Weise, wie der Tod von Pater Hamel ein Licht auf sein Leben wirft und wie sein Leben, sein Dienst, ein Licht auf seinen Tod wirft. Wir sind alle seine Predigten durchgegangen, und er predigte stets über die Liebe Gottes, die Liebe Jesu. Alle seine Predigten sollten zeigen, wie Jesus alle Menschen lieben wollte, dass man niemals an der Liebe verzweifeln muss. Und schließlich wurde er im Augenblick seines Todes in der Hoffnung, dass sein Tod mit dem Tod Jesu für die Auferstehung vereint ist, dazu aufgerufen, erneut Zeugnis für die Liebe abzulegen.“

Mord am Altar

Der 85 Jahre alte Priester Hamel war im Juli 2016 während der Messe in seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray bei Rouen in der Normandie von zwei jungen Islamisten erstochen worden. Die Attentäter erklärten sich als Mitglieder der Terrormiliz „Islamischer Staat“. Sie zwangen ein 86-jähriges Gemeindemitglied, den Mord mit einem Mobiltelefon zu filmen. Die Polizei erschoss die beiden Täter, als sie nach vollbrachter Tat aus der Kirche flüchteten.

Der Mord geschah zwei Wochen nach dem Terroranschlag von Nizza, bei dem 86 Menschen starben, und sorgte international für Aufsehen. Papst Franziskus bezeichnete den Priester Hamel 2016 als „Märtyrer“.

(vatican news – gs)

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

26. Juli 2021, 10:45