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Ein Archivbild der Kirche, die am 23. Mai 2021 in Loikaw im Osten Myanmars angegriffen wurde - vier Menschen, die in der Kirche Zuflucht gesucht hatten, kamen ums Leben, acht weitere wurden verletzt. Ein Archivbild der Kirche, die am 23. Mai 2021 in Loikaw im Osten Myanmars angegriffen wurde - vier Menschen, die in der Kirche Zuflucht gesucht hatten, kamen ums Leben, acht weitere wurden verletzt. 

Kirche in Myanmar: Schluss mit Angriffen auf Gotteshäuser

„Wir appellieren an die bewaffneten Gruppen, keine Truppen aufzustellen und keine Kultstätten wie Tempel, Moscheen und Kirchen, ebenso wie Krankenhäuser und Schulen, anzugreifen und niederzubrennen“. Dieser Appell kommt von Celso Ba Shwe, Apostolischer Administrator der Diözese Loikaw im Osten des Landes. Die Agentur Ucanews zitierte aus dem Brief, der am Dienstag in Umlauf gebracht wurde.

In seinem Appell, der nach den militärischen Angriffen auf drei katholische Kirchen innerhalb von zwei Wochen kommt, erinnerte der Priester daran, dass der absichtliche Angriff auf Gotteshäuser, Krankenhäuser und Schulen nach den Haager Konventionen ein Kriegsverbrechen ist.

In den Bundesstaaten Kachin, Kayah (in dem die Diözese Loikaw liegt), Karen und Chin haben sich die Kämpfe zwischen der Armee, bewaffneten ethnischen Gruppen und lokalen Widerstandsgruppen nochmals verschärft. Mindestens 857 Menschen starben mittlerweile bei Protesten gegen den Militärputsch, die seit dem 1. Februar anhalten und durch die Armee brutal niedergeschlagen werden. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen wurden mehr als 175.000 Menschen durch die Kämpfe in den besonders betroffenen Bundesstaaten vertrieben. Es handelt sich um Gebiete mit einer großen christlichen Bevölkerung.

Zuflucht in der Kirche

In dieser dramatischen Situation fanden zahlreiche Binnenvertriebene in Kircheneinrichtungen Zuflucht und humanitäre Hilfe. Auch der Apostolische Administrator erinnert daran, wie die Gotteshäuser während der Kämpfe in Kayah und im benachbarten Shan ihre Türen für die fliehende Zivilbevölkerung öffneten; vor allem ältere Menschen, Kinder, Frauen, Kranke und Behinderte fanden unabhängig von ihrer Religion oder ethnischen Zugehörigkeit Unterschlupf. Der Priester lud die Gläubigen seiner Diözese dazu ein, täglich um 19 Uhr den Rosenkranz zu beten, um für Frieden und Gerechtigkeit in dem vom Konflikt zerrissenen Land zu bitten.

Schon der dritte Angriff innerhalb weniger Tage

Der Appell des Apostolischen Administrators von Loikaw kommt nur wenige Stunden nach dem jüngsten Angriff auf die Kirche Unserer Lieben Frau, der Königin des Friedens, in Doungankhar, Demoso; in der Nacht des 23. Mai waren bereits vier Menschen bei einem Angriff auf die Herz-Jesu-Kirche im Dorf Kantharyar, in der Nähe von Loikaw, ums Leben gekommen, acht weitere wurden verwundet; auch die Kirche des Heiligen Josef in der Stadt Demoso wurde in der Nacht des 26. Mai angegriffen. Lokalen Quellen zufolge waren diese Artillerieangriffe beabsichtigt, da große Kirchenkomplexe leichte Ziele und weithin sichtbar sind.

Am 23. Mai, nach der Attacke auf die Herz-Jesu-Kirche, hatte Kardinal Charles Maung Bo, der Erzbischof von Yangon, die Angriffe verurteilt. Der Kardinal forderte bei dieser Gelegenheit bereits ein Ende der Übergriffe auf Kultstätten, die durch internationale Protokolle geschützt sind.

(ucanews/vatican news - cs)

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09. Juni 2021, 11:16