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Die Proteste in Kolumbien halten an, hier am Mittwoch in Medellin Die Proteste in Kolumbien halten an, hier am Mittwoch in Medellin 

Kolumbien: Streikkomitee ruft zu Beendigung der Blockaden auf

In Kolumbien haben die Organisatoren des seit Ende April andauernden Generalstreiks zu einem Abbau der Straßenblockaden im ganzen Land aufgerufen. Damit kommt Bewegung in die Gespräche zwischen Regierung und Streikkomitee, die die schwere innenpolitische Krise im Land lösen sollen.

Das von Gewerkschaften dominierte Streikkomitee forderte die Regierung des rechtskonservativen Präsidenten  Iván Duque  auf, die Militarisierung der Konfliktzonen im Land zu beenden. Die Gespräche, die von den Vereinten Nationen und der katholischen Kirche als Beobachter begleitet werden, befinden sich noch im Anfangsstadium. Eine konkrete Agenda gibt es noch nicht.


Die Kolumbianische Bischofskonferenz rief derweil alle Konfliktparteien auf, den Weg des Dialogs fortzusetzen und führte neun Gründe auf, die für einen Weg direkter Gespräche sprechen. Ein Dialog müsse mit guten Absichten und dem Ziel der Wahrheitssuche geführt werden.

Proteste im ganzen Land

Kolumbien wird seit mehr als einem Monat von Sozialprotesten erschüttert, bei denen nach unterschiedlichen Angaben bis zu 70 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (CIDH) soll ab dem 8. Juni die Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen auf beiden Seiten prüfen. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch oder Amnesty International kritisierten das Vorgehen der kolumbianischen Sicherheitskräfte scharf. Die Regierung macht städtische Guerilla-Gruppen für die Gewalt in den Städten verantwortlich. Entzündet hatten sich die Demonstrationen an einer inzwischen zurückgenommenen Steuerreform.

(kap/kna - cs)

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03. Juni 2021, 10:46