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Ein Land in Flammen - Eskalation der Gewalt in Myanmar Ein Land in Flammen - Eskalation der Gewalt in Myanmar 

Myanmar: „Unschuldiges Blut wird Generationen lang schreien“

Als „Kreuzweg“ beschreibt Kardinal Charles Bo in seiner Osterbotschaft die Gewalt der letzten Wochen in Myanmar, durch die über 500 Menschen starben: „Wer auch immer unschuldige Menschen tötet, wird sich vor Gott verantworten müssen.“

In seiner Osterbotschaft wendet sich der Erzbischof von Rangun direkt an die Soldaten, die nach dem Militärputsch vom 1. Februar friedliche Proteste des Volkes brutal niederschlagen.

Krieg gegen die Menschenwürde

„Der Krieg gegen unsere Jugendlichen und deren Tötung auf den Straßen ist ein Krieg gegen die Menschenwürde. Wer auch immer unschuldige Menschen tötet, wird sich vor Gott verantworten müssen. Das unschuldige Blut wird Generation für Generation schreien, bis der Gerechtigkeit Genüge getan ist.“

An die Demonstranten gewandt erneuert der asiatische Kardinal seinen Appell zu Gewaltlosigkeit: „Bringt die rücksichtslose Sprache der Gewalt zum Schweigen. Besiegt das Böse mit Liebe und Menschlichkeit.“ Mit Blick auf die zahlreichen zivilen Opfer der letzten Wochen spricht Kardinal Bo von einem „Blutbad“ und „regelrechten Kreuzweg“:

„Hunderte von Menschen wurden getötet. Junge und Alte und sogar Kinder wurden erbarmungslos getötet. Tausende werden verhaftet und ins Gefängnis geworfen. Tausende sind auf der Flucht, um einer Verhaftung zu entgehen. Millionen Menschen hungern.“

Für eine Auferstehung der Demokratie

Demonstrantin mit aufgemalten Tränen am Mittwoch in Rangun
Demonstrantin mit aufgemalten Tränen am Mittwoch in Rangun

Angesichts der Notlage fordert der Erzbischof von Rangun in seiner Osterbotschaft eine „politische Wende“ für Myanmar: der Putsch müsse umgehend beendet und die im November demokratisch gewählte Zivilregierung wiedereingesetzt werden. Danach müsse ein Prozess der Versöhnung und Heilung aller Gruppen der Gesellschaft eingeleitet werden, um Myanmar neu „auferstehen“ zu lassen.

Mehr als 500 Tote und über 2.600 Verhaftungen

Allein am vergangenen Wochenende waren in Myanmar mehr als 140 Zivilisten getötet worden. Auch am Mittwoch demonstrierten wieder Tausende gegen die Militärdiktatur, die die Proteste weiter niederschlägt. Laut der „Hilfsvereinigung für politische Gefangene – Birma“ (AAPPB) beläuft sich die Zahl der getöteten Demonstranten seit Putschbeginn auf mehr als 520 (Stand 30. März). 2.608 Menschen wurden bisher festgenommen.

(sir/vatican news – pr)
 

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01. April 2021, 12:24