Seliger Kardinal von Galen erf?hrt Würdigung in Rom
Die Würdigung wurde durch die Deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl, die Deutsche Botschaft in Italien und die Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert und über soziale Netzwerke geteilt. Auch das Päpstliche Institut Santa Maria dell'Anima, das den Kardinal zu Lebzeiten zeitweilig beherbergt hatte, war eingebunden.
Kardinal von Galen habe ?in den dunklen Jahren des Naziregimes dazu aufgerufen, sich vom neuheidnischen Götzentum der Nationalsozialisten nicht beugen zu lassen,“ sagte Cesare Zucconi, Generalsekretär von Sant'Egidio, in der Basilika des hl. Bartholomäus in Rom; das Gotteshaus auf der Tiberinsel ist eine Gedenkstätte der Märtyrer des 20. und 21. Jahrhunderts. Der deutsche Bischof habe zu seiner Zeit wie kaum ein anderer seine Stimme erhoben und sich namentlich gegen das Euthanasieprogramm des Nazi-Regimes ausgesprochen.
?Die Predigt, die er am 3. August 1941 in Münster gehalten hat, wurde im ganzen Reich verbreitet und hat zum Widerstand gegen den Massenmord an Geisteskranken und anderen schwerkranken Menschen mobilisiert,“ hielt Zucconi fest. ?Sein Vorbild der Klarheit, des Widerstands und der Entschlossenheit muss auch heute gewürdigt werden.“
Ein Märtyrer sei von Galen allerdings nicht gewesen, präzisierte Zucconi: Dass er vom Regime nicht beseitigt worden sei, habe er allein seiner großen Popularität zu verdanken gehabt.
1946 wurde von Galen von Papst Pius XII. zum Kardinal ernannt. Kurz darauf erlitt er einen Blinddarmdurchbruch, an dem er am 22. März verstarb. 2005 wurde er im Petersdom in Rom seliggesprochen.
Die Stimme gegen ein Unrechtsregime
Clemens August von Galen, von 1933 bis 1946 Bischof von Münster, erhob mehrfach seine Stimme gegen das Unrechtsregime. Besonders berühmt sind drei Predigten, die er im Juli und August 1941 hielt. Darin wandte er sich gegen den Allmachtsanspruch der Nationalsozialisten, gegen Ungerechtigkeit, Menschenrechtsverletzungen und Euthanasie. Seine Predigten wurden in ganz Deutschland vervielfältigt und heimlich weitergegeben, sogar bis an die Front.
(vaticannews - skr)
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