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Kardinal Charles Maung Bo ist Erzbischof von Yangon in Myanmar Kardinal Charles Maung Bo ist Erzbischof von Yangon in Myanmar  

Myanmar: Kirchenvertreter besorgt über zunehmende Gewalt

Der burmesische Kardinal Bo hat sich erneut mit Sorge über die Situation seines Landes zu Wort gemeldet. In einer Predigt vom Sonntag betonte er mit Blick auf die gewaltsame Niederschlagung von Protesten im Land durch die Militärjunta: „Verantwortung für eine Nation kommt nicht als Ergebnis von Gewalt.“ Ähnlich äußerte sich auch die europäische Sektion von Justitia et Pax.

In seiner Predigt vom Sonntag wies der Erzbischof von Yangon darauf hin, dass die Straßen des Landes „so viel Schmerz, Leid und Widerstand“ gesehen hätten. Hass scheine die friedlichen Märsche langsam infiltriert zu haben, zeigt sich der Kirchenmann besorgt. „Wir beten darum, dass es nicht zu Gewalt kommt“, so Bo, denn es dürfe kein unschuldiges Blut vergossen werden.

„Wir sind alle Söhne und Töchter desselben Landes, derselben Mutter Myanmar und wir müssen Geduld und Toleranz zeigen.“ Er wolle die Messe für das Land aufopfern, so Bo, der mit Episoden aus dem Leben von Abraham und Moses erläutert, dass wahre Führer zwar von Macht und Bequemlichkeit ablassen – niemals aber vom Glauben.

Umkehr und Verwandlung

Auch die sozialen Netzwerke nimmt er ins Visier: Diese seien mittlerweile voller Hass, der auch an sich gute Menschen anstecke. Es gelte, „extrem vorsichtig mit virtueller Realität und unserer geistige Gesundheit“ umzugehen. Er bete für eine „Umkehr“ und „Verwandlung“ der gesamten Nation, so der Kardinal, auf den sich auch der europäische Verband der Justitia-et-Pax-Kommissionen der einzelnen Bischofskonferenzen beruft.

Wie J&P in seiner Erklärung von diesem Montag mitteilt, seien die jüngsten Wahlen in Myanmar „weithin als frei und fair anerkannt“ worden. Sie hätten der neuen Regierung ein Mandat und die Verpflichtung aufgegeben, die „inklusiven wirtschaftlichen und sozialen Ziele zu verfolgen, für die sie gewählt wurde“.

J&P: Wahlen waren als â€žfrei und fair“ anerkannt worden

Doch nach anhaltenden Spannungen zwischen der rechtmäßigen Regierung und den Militärs sei es vor genau einem Monat am 1. Februar zu einem Putsch gekommen, der eine Verhaftungswelle in Gang gesetzt habe. „Mehr als 350 Menschen wurden festgenommen, unter ihnen Beamte, Aktivisten und Angehörige von Religionsgemeinschaften, und viele von ihnen werden aus ,zweifelhaften Gründen’ angeklagt, wie das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte mitteilt“, klagt die katholische Institution, die sich auch auf die Beobachtungen des UN-Sonderberichterstatters für Menschenrechte in Myanmar, Thomas Andrews, beruft.

„Wir sind besorgt über die Berichte, die uns in den letzten Tagen erreichten“

„Wir sind besorgt über die Berichte, die uns in den letzten Tagen erreichten und die auf eine signifikante Zunahme der Gewalt und des daraus resultierenden Leids für die Gesellschaft und die Bürger hindeuten“, betont J&P. „Im Namen des Exekutivkomitees der Konferenz der Europäischen Justitia-et-Pax-Kommissionen („Justitia et Pax Europa“)“ wolle man das Volk Myanmars in seinen Demokratiebestrebungen unterstützen und der Solidarität mit den friedlichen Demonstrationen Ausdruck verleihen, so das Statement weiter.

Man fordere die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen und wolle den Aufruf der katholischen Bischöfe Myanmars an die Militärbehörden unterstützen, „auf Gewalt zu verzichten und sich um Versöhnung zu bemühen, die Prinzipien der Demokratie hochzuhalten und die Menschenrechte zu achten, einschließlich des Rechts auf Leben, des Verbots von Folter, der Versammlungs-, Medien- und Meinungsfreiheit“. Man begrüße in diesem Zusammenhang die jüngsten Beschlüsse des Rates der Europäischen Union und ermutige die EU, „alle Kanäle des Dialogs mit den wichtigsten Akteuren zu nutzen, um eine friedliche und rasche Wiedereinsetzung der legitimen demokratischen Institutionen zu ermöglichen“.

Appell der Bischöfe an die Generäle

Wie J&P erinnert, habe der Erzbischof von Yangon, Charles Maung Bo, am vergangenen 3. Februar einen Brief geschrieben, in dem er an die Generäle appellierte: „Noch einmal flehe ich Sie an, behandeln Sie [das Volk von Myanmar] mit großer Würde und Frieden. Es darf keine Gewalt gegen unser liebes Volk von Myanmar geben“.

„Wir bleiben im Gebet mit dem Volk von Myanmar verbunden. Es wird nicht vergessen werden. Mögen Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden herrschen“, schließt die Pressemitteilung.

(pm - cs)

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01. März 2021, 14:38