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Gewalt und sexuellen Missbrauch aufzuklären, ist den Legionären Christi heute ein wichtiges Anliegen Gewalt und sexuellen Missbrauch aufzuklären, ist den Legionären Christi heute ein wichtiges Anliegen 

Legionäre Christi bekämpfen Missbrauch

Der Orden veröffentlichte an diesem Montag Daten zu Priestern und Diakonen, die schuldig befunden wurden, zwischen 1941 und 2020 Minderjährige missbraucht zu haben. Demnach gab es rund 170 Opfer; bei etwa 60 von ihnen war der Ordensgründer Marcial Maciel der Täter.

VATICAN NEWS

Die gesamte Kongregation der Legionäre Christi leide angesichts des verursachten Leids der Opfer, der betroffenen Familien und der ganzen Kirche sowie angesichts des entstandenen Skandals, heißt es in der Erklärung, die die Legionäre Christi am Montagnachmittag veröffentlichten. Der Orden sei „auf dem Weg, Vergebung zu erbitten und zahlreiche Initiativen zum Kinderschutz und zum Schutz besonders verletzlicher Menschen“ auf den Weg zu bringen. 

Verantwortung übernehmen

Bis zu diesem Montag, 22. März 2021, sei eine Gesamtzahl von 27 Priestern der Legionäre Christi bekannt, die Minderjährige sexuell missbrauchten. „Diese Zahl entspricht zwei Prozent der 1.380 Legionäre Christi, die in der Geschichte der Kongregation geweiht wurden“, heißt es in der Mitteilung. Seit 2016 habe es keine Anzeigen mehr gegen Priester der Legionäre Christi mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen gegeben. Weitere eventuelle Opfer ruft der Orden auf, sich zu melden:

„Wir wollen Verantwortung übernehmen und uns in den Dienst der Wahrheit stellen. Daher stehen wir bereit, um eventuelle weitere Opfer anzuhören, die bisher noch nicht Gelegenheit hatten, anzuzeigen, was ihnen in vergangenen Jahren widerfahren ist“, rufen die Legionäre Christi auf. Der Orden richtete dafür auch die Internetseite ein.

„Wir wollen Verantwortung übernehmen und uns in den Dienst der Wahrheit stellen“

Die Opfer

Den Legionären Christi sind dem Bericht nach aktuell rund 170 überwiegend männliche Opfer bekannt, die im Alter zwischen elf und 16 Jahren sexuell missbraucht wurden. In etwa 50 Fällen sei ein „Prozess der Heilung und Versöhnung“ möglich gewesen. Der Orden bekräftigt seinen Willen, dies allen Opfern anzubieten, „die dies wünschen.“

Der Stand der Prozesse

Mit Blick auf die 27 Täter, die in den Reihen des Ordens ausgemacht wurden, erklären die Legionäre Christi, drei seien ohne Zivilprozess verstorben und zwei in einem Strafverfahren verurteilt worden. Bei allen anderen habe es aus „verschiedenen Gründen“ bisher noch keinen Prozess gegeben. Die Legionäre Christi verwiesen hierzu etwa auf das geltende Recht in einigen Ländern sowie Verjährung.

Mit Blick auf kirchenrechtliche Verfahren der 27 Täter berichtet der Orden: „Zwei verstarben vor einem Urteilsspruch, in 16 Fällen gab es Sanktionen, bei acht Priestern läuft aktuell ein kirchenrechtlicher Prozess, und in einem Fall gab es eine Entlassung aus dem Priesteramt ohne Urteilsspruch.“ In acht Fällen sei beim Heiligen Stuhl eine Aussetzung der Verjährungsfrist beantragt worden, damit Urteile gefällt werden könnten.

Hintergrund

Die Legionäre zählen nach eigenen Angaben derzeit knapp 1.500 Mitglieder in 21 Ländern. Anfang der 2000er-Jahre waren schwere Fälle sexuellen und psychologisch-geistlichen Missbrauchs durch den Gründer der Legionäre, den mexikanischen Priesters Marcial Maciel (1920-2008), bekannt geworden. Dies hatte eine schwere Krise des Ordens und einen mehrjährigen Erneuerungsprozess zur Folge. Angesichts von Mängeln in den inneren Leitungsstrukturen verfügte Papst Benedikt XVI. 2010 eine umfassende Untersuchung der Gemeinschaft und durchgreifende Reformen.

In der Folgezeit wurden auch Fälle von Missbrauch durch weitere Ordensmitglieder bekannt; diese sind in den Berichten von 2019 und 2020 dokumentiert. Zudem informiert der jetzt vorgelegte Bericht über Entschädigungsmaßnahmen für Opfer sowie Präventionsmaßnahmen im Bereich der Gemeinschaft. Erstellt wurde der Report in Kooperation mit der Organisation Eshma, der Betroffene von Missbrauch und professionelle Experten angehören.

(vatican news) 

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22. März 2021, 17:34