Brasilien: Katholische Investoren fordern Schutz des Amazonas
Bei den Unterzeichnern des Briefes, der am Dienstag an die brasilianischen Behörden, Präsident Jair Bolsonaro und Vizepräsident Hamilton Mourão ging, handelt es sich überwiegend um katholische Akteure des Finanzsektors – etwa Investoren in brasilianische Staatsanleihen und Unternehmensaktien.
Unter den Unterzeichnern sind außerdem die Sonderkommission für Integrale Ökologie und Bergbau der brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB), das internationale katholische Netzwerk „Global Catholic Climate Movement“ (GCCM) und die Bank für Kirche und Caritas (BKC) mit Sitz im deutschen Städtchen Paderborn. Als Bezugspunkt ihres Anliegens nennen die Verfasser unter anderem Papst Franziskus' Umweltenzyklika (2015).
Kontraproduktiv für die eigene Wirtschaft
Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes und die Verletzung der Menschenrechte stellten nicht nur eine Bedrohung für Brasiliens Ansehen in der internationalen Gemeinschaft dar, „sondern auch eine sehr reale Bedrohung für die brasilianische Wirtschaft“, geben die Unterzeichner des Briefes zu bedenken. So boykottierten immer mehr Verbraucher brasilianische Produkte. Banken stellten die Finanzierung brasilianischer Unternehmen ein, die direkt oder indirekt mit der Abholzung des Regenwaldes zu tun haben, und Investoren sähen davon ab, Wertpapiere und Aktien dieser Unternehmen zu erwerben.
Wenn die brasilianische Regierung nicht entschlossen gegen die Abholzung des Regenwaldes und die Entrechtung der indigenen Bevölkerung vorgehe, würden auch die Unterzeichner des Appells an Präsident Bolsonaro ihre Investitionen in brasilianische Unternehmen und Staatsanleihen „überprüfen oder auflösen“, drohen die Finanzakteure.
Richtungswechsel erforderlich
Von der Regierung fordern sie einen Aktionsplan, der ethisch nachhaltige Anlagestrategien vorsieht und strenge Umwelt-Standards umsetzt. Die Abholzung müsse beendet und der Wald wieder aufgeforstet werden. Zudem müsse die indigene Bevölkerung und ihr Lebensraum geschützt werden. Auch sollten restriktive Bestimmungen gegen NGOs aufgehoben werden, lautet eine weitere Forderung.
(vatican news – pr)
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