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In Bangui ist die Lage prekär In Bangui ist die Lage prekär 

Zentralafrikanische Republik: Wie der Gelähmte vor Jesus

In der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis in Bangui haben die Bischöfe zum Abschluss ihrer Vollversammlung eine Botschaft verkündet, in der sie die Menschen zu Vaterlandsliebe und Verantwortung aufrufen. Ja zu Wahrheit und Gerechtigkeit, nein zu unnatürlichen Allianzen, die Chaos und Verwüstung verursacht haben, präzisieren die Bischöfe in ihrem Appell.

Leid und Bestürzung, aber auch Trost und Hoffnung: das waren die Empfindungen, die die Bischöfe der Zentralafrikanischen Republik am Ende ihrer Vollversammlung, die am 11. Januar begann und an diesem Montag endete, zum Ausdruck brachten. Seit Tagen wird das Land von bewaffneten Rebellengruppen bedroht, die nach den jüngsten Präsidentschaftswahlen eine Reihe von Angriffen entfesselt haben, die darauf abzielen, die Hauptstadt Bangui einzunehmen. Die humanitäre Lage sei ernst, so die Bischöfe: 30.000 Menschen seien bereits vor der Gewalt geflohen; nach Angaben der UN belaufe sich die Zahl der Binnenvertriebenen auf 60.000. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung, also 2,3 Millionen Menschen, werde wohl im Jahr 2021 unter Ernährungsunsicherheit leiden, jeder neunte an den Rand einer Hungersnot getrieben werden, so die Befürchtung.

Das unsägliche Leid der Bevölkerung

In ihrer Botschaft machen die Bischöfe auf die „Verzweiflung“ der Bevölkerung aufmerksam, die „unsägliches Leid ertragen“ müsse. Dies habe viele zur Flucht gezwungen - und das nicht nur wegen der vielen Plünderungen und dem Vormarsch bewaffneter Gruppen, sondern auch wegen einer politischen Klasse, die in einem ständigen „Wettlauf um die Macht“ „nur ihre eigenen Interessen verfolgt“. Wirtschaftliche Aktivitäten seien zum Stillstand gekommen, der Schulbetrieb sei seit etwa einem Jahr blockiert, Tausende seien an unsicheren Orten und in „unmenschlichen Situationen“ untergebracht. Die Lage der Nation zu Beginn des neuen Jahres wird von den Bischöfen mit dem Gelähmten verglichen, der durch die Begegnung mit Jesus geheilt wurde. Eine Begegnung, die durch einen großen Akt der Solidarität möglich geworden sei. Und jetzt komme es darauf an, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen und das Beste daraus zu machen. Jeder sei dafür verantwortlich, dass endlich wieder Frieden und Versöhnung herrsche, so der Appell.

(vatican news – mg)

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18. Januar 2021, 13:46