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Die Kapitolsstürmer von Washington Die Kapitolsstürmer von Washington 

USA: Kardinal Dolan und die Brandstifter

Vier Tage lang hat der Erzbischof von New York, Kardinal Timothy Dolan, zum Sturm auf das Kapitol in Washington geschwiegen. Doch am Sonntag (Ortszeit) meldete er sich schließlich in einem Facebook-Video zu Wort.

Dabei erklärte der Kardinal, der im August letzten Jahres den Nominierungs-Parteitag der Republikaner unter Präsident Trump mit einem Gebet eröffnet hatte, er habe geistliche Einkehrtage gehalten und sei deswegen „von den turbulenten Ereignissen der letzten Woche abgeschnitten“ gewesen.

„Unsere Nation schien in der Krise zu sein; es kam zu Gewalt und Schrecken überall. Das wurde dadurch noch schlimmer, dass der Mann, der eigentlich für Recht und Ordnung, Frieden und Eintracht im Staat zuständig ist, der Präsident also, derjenige zu sein schien, der noch die Flammen schürte. Also, eine harte Woche für unser Land.“

Kardinal Dolan
Kardinal Dolan

„Vielleicht gibt es zu viele Stimmen da draußen“

Den Namen des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump nannte der Kardinal in seinem Video-Statement nicht. Stattdessen kritisierte er die derzeitige Debatte in der Gesellschaft der Vereinigten Staaten.

„Wir hören im Land heute viele Stimmen, und ich fürchte, viele davon sind alles andere als hilfreich. Viele Besserwisser, die schreien und brüllen und uns sagen, was wir zu tun haben. Ich fürchte, sie kippen noch Kerosin in das Feuer der Gewalt und der Spaltung… Vielleicht gibt es zu viele Stimmen da draußen!“

Zum Nachhören: Kardinal Dolan (New York) kommentiert den Sturm aufs Kapitol

Bei dem gewaltsamen Eindringen von Trump-Anhängern in das Innere des Kapitols sind am 6. Januar insgesamt fünf Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Polizist. Dolan hat in der Vergangenheit enge Kontakte zu Trump unterhalten.

(facebookauftritt kardinal dolan – sk)
 

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12. Januar 2021, 11:41