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Mädchen in Honduras spielen in San Pedro Sula unter einer Brücke Mädchen in Honduras spielen in San Pedro Sula unter einer Brücke  (AFP or licensors)

Unicef: Hilfsaufruf für 190 Millionen Kinder

Mehr Kinder weltweit als je zuvor brauchen humanitäre Hilfe. Daher ruft das Uno-Kinderhilfswerk Unicef zur Unterstützung von Hilfsprogrammen für 300 Millionen Menschen auf, darunter mehr als 190 Millionen Kinder.

Insgesamt benötigt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen für seine Nothilfeprogramme im nächsten Jahr 6,4 Milliarden US-Dollar – eine Steigerung von 35 Prozent verglichen mit dem Nothilfeaufruf für 2020. „Dies spiegelt den weltweit wachsenden humanitären Bedarf angesichts anhaltender Krisen und der Covid-19-Pandemie wider“, erklärt Unicef.

„Wenn eine verheerende Pandemie mit Konflikten, Klimawandel, Katastrophen und Vertreibung zusammentrifft, können die Folgen für Kinder katastrophal sein“, sagte Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Das Zusammentreffen der Covid-19- Pandemie mit anderen Notlagen hat zu einer Krise der Kinderrechte geführt, die die Gesundheit und das Wohlergehen der Kinder bedroht.“

Diese beispiellose Situation erfordere beispiellose Maßnahmen. „Wir rufen Regierungen und Öffentlichkeit zur Unterstützung auf, um den Kindern weltweit gemeinsam zu helfen, diese schwierige Zeit zu meistern und eine verlorene Generation zu verhindern.“

Nach den verheerenden Überschwemmungen in Mittelamerika (hier: Honduras) sind viele Familien auf Nothilfe angewiesen
Nach den verheerenden Überschwemmungen in Mittelamerika (hier: Honduras) sind viele Familien auf Nothilfe angewiesen

Die Covid-19-Pandemie verschlimmert die Lage von Kindern weltweit

Besonders schutzbedürftige Kinder leiden am härtesten in der Covid-19-Krise. Wegen der Pandemie und der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung mussten mehr als 60 Länder ihre Impfprogramme unterbrechen; noch immer sind über eine viertel Milliarde Mädchen und Jungen von Schulschließungen betroffen. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie haben zur Unterbrechung von grundlegenden Dienstleistungen und zu steigender Armut geführt. Darüber hinaus stieg das Risiko von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt.

Derweil sind im Jahr 2020 neue humanitäre Krisen aufgeflammt. Aufgrund des Konfliktes in Äthiopiens Tigray-Region benötigen 2,8 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. In der Provinz Cabo Delgado in Mozambik wurden mehr als 425.000 Menschen vertrieben, darunter 191.000 Kinder. Berichte über Morde und Entführungen sowie die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten nehmen zu. Darüber hinaus haben Stürme in Zentralamerika 2,6 Millionen Kinder und in Ostasien (Philippinen, Vietnam und Kambodscha) 13,4 Millionen Kinder schwer getroffen.

„Zahl klimabedingter Katastrophen hat sich in den letzten 30 Jahren verdreifacht“

Gleichzeitig hat die Covid-19-Pandemie andauernde Notsituationen in Ländern wie Afghanistan, Bangladesch, Burkina Faso, der Demokratischen Republik Kongo, Libyen, dem Südsudan, der Ukraine und Venezuela verschlimmert. Der Beginn des Krieges in Syrien jährt sich im nächsten Frühjahr zum zehnten Mal, der Anfang des Konflikts im Jemen zum sechsten Mal. Allein in diesen beiden Ländern sind fast 17 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Die Zahl klimabedingter Katastrophen hat sich in den letzten 30 Jahren verdreifacht. Dies bedroht die Ernährungssituation von Kindern und verschärft die Wasserknappheit. Außerdem werden Menschen aus ihrem Zuhause vertrieben und das Risiko von Konflikten und Gesundheitskrisen steigt. Schätzungsweise 36 Millionen Kinder, mehr denn je zuvor, mussten aufgrund von Konflikten, Gewalt und Katastrophen ihr Zuhause verlassen. Immer mehr Kinder weltweit leiden an Mangelernährung.

(unicef – sk)
 

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03. Dezember 2020, 15:48