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Ordensfrauen in Algerien Ordensfrauen in Algerien  (AFP or licensors)

Algerien: Alt-Erzbischof Teissier verstorben

Der langjährige Erzbischof von Algier, Henri Teissier, ist am Dienstagmorgen im Alter von 91 Jahren verstorben. Sein Leben im muslimisch geprägten Algerien war geprägt von der Suche nach Geschwisterlichkeit. Insbesondere begleitete er die Seligsprechung der im Bürgerkrieg ermordeten Mönche von Tibhirine.


Teissier, der aus Lyon stammte und dort verstarb, war von 1988 bis 2008 Erzbischof von Algier gewesen. Er verbrachte 65 Jahre seines Lebens in Algerien. Als Priester und Bischof setzte er sich für Mission, Evangelisierung, interreligiösen Dialog, Gebet und Begleitung in einem oft schwierigen politischen und sozialen Kontext ein und blieb seiner Linie auch in den sogenannten „schwarzen Jahren" der 1990er treu. Zehntausende Algerier wurden damals getötet, darunter allein mehr als 100 Imame, und zwischen 1994 und 1996 fanden 19 katholische Gläubige den Märtyrertod, darunter Teissiers Mitbruder Bischof Pierre Claverie von Oran und die sieben Trappistenmönche von Tibhirine. Selbst mehrfach bedroht, entschied sich Bischof dafür, auf algerischem Boden zu bleiben und den ihm anvertrauten Dienst fortzusetzen.

Gedenktag des seligen Charles de Foucauld

Teissier verschied am 1. Dezember, dem Gedenktag des seligen Charles de Foucauld, der dem Erzbischof in seinem Streben nach Freundschaft mit Muslimen ein Vorbild gewesen war. „Wir stellen uns die schöne Begegnung mit Bruder Charles vor, dem Seligen und zukünftigen Heiligen, dessen Fest heute im Himmel gefeiert wird", zitiert die Zeitung La Croix Paul Desfarges, den derzeitigen Erzbischof von Algier. „Ein Augenzwinkern des Himmels an unsere Kirche in Algerien, die Erzbischof Teissier in ihrer Geschichte so viel verdankt, seit dem Befreiungskrieg, der Unabhängigkeit des Landes, der Überwindung der dunklen Jahre bis heute".

(vatican news – gs)

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01. Dezember 2020, 13:46