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Neuseeland: Referendum zugunsten Freigabe von Suizidbeihilfe

Die Neuseeländer haben mit großer Mehrheit für eine Legalisierung von aktiver Sterbehilfe für Menschen mit unheilbarer Krankheit gestimmt. Nach dem vorläufigen Ergebnis des Referendums stimmten 65,2 Prozent für die Legalisierung und 33,8 Prozent dagegen, wie die Regierung am Freitag auf ihrer Website mitteilte. Die katholische Kirche bezeichnete die Legalisierung von Sterbehilfe auf ihrer Website als „gefährlich“ für „schutzbedürftige Menschen und jene, die sie pflegen“.

Das amtliche Endergebnis soll am 6. November veröffentlicht werden und ist für Regierung und Parlament bindend. Das entsprechende Gesetz wird am 6. November 2021 in Kraft treten.

Das Gesetz regele nicht die Sterbehilfe für „einige wenige harte Fälle“, warnte der Direktor des „Nathaniel Centre for Bioethics“ der Bischofskonferenz, John Kleinsman. Vielmehr werde es damit „für jeden mit der Diagnose einer tödlichen Krankheit leicht, sich für Sterbehilfe zu entscheiden“.

Nur wenige Ausnahmen

Laut dem Gesetz können sich künftig neuseeländische Staatsbürger, die 18 Jahre oder älter sind und an einer unheilbaren, binnen sechs Monaten zum Tod führenden Krankheit leiden, für Sterbehilfe durch einen Arzt entscheiden. Für die Gültigkeit der Entscheidung sind Gutachten des Hausarztes sowie eines unabhängigen Arztes Voraussetzung. Ausgenommen von diesem Recht sind Patienten, die aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht mehr entscheidungsfähig sind. Einigen Gesundheitsverbänden wie der „New Zealand Medical Association“ gehen die Bestimmungen des Gesetzes zu weit.

Mit knapper Mehrheit lehnten die Neuseeländer das zweite Referendum zur Legalisierung von Cannabis ab. Laut dem vorläufigen Endergebnis stimmten 53,1 Prozent dagegen und 46,1 Prozent dafür. Allerdings wurden 480.000 Stimmen noch nicht ausgezählt. Um das Ergebnis noch zu drehen, müssten davon rund 330.000 Wähler für die Legalisierung von Cannabis stimmen, hieß es in neuseeländischen Medien. Das sei aber laut Experten kaum zu erwarten. Auch das amtliche Endergebnis des Cannabis-Referendums wird am 6. November mitgeteilt.

(kna – mg)

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30. Oktober 2020, 12:35