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Moschee im Norden Nigerias Moschee im Norden Nigerias 

Nigeria: Sänger wegen Gotteslästerung zum Tod verurteilt

In der nordnigerianischen Millionenstadt Kano ist ein Sänger zum Tod durch Erhängen verurteilt worden. Ein Scharia-Gericht sah als erwiesen an, dass sich der 22-jährige Muslim in einem seiner Lieder abfällig über den Propheten Mohammed geäußert habe, berichtet die nigerianische Zeitung „The Guardian" am Montag. Der Sänger sei in Haft und könne gegen das Urteil Berufung einlegen.

Der Mann habe in seinem Text einen Imam über alle Maße gelobt und ihn damit über den Propheten Mohammed gestellt; das sei Gotteslästerung, so die Kritiker. Das betreffende Lied war im März vorwiegend über WhatsApp geteilt worden. Der Sänger, Yahaya Sharif-Aminu, war zwischenzeitlich untergetaucht, da wütende Demonstranten das Haus seiner Familie niederbrannten.

In Nigeria gibt es immer wieder Proteste gegen das Blasphemie-Gesetz. Neben dem säkularen Recht gilt in den zwölf mehrheitlich muslimischen Bundesstaaten im Norden auch die Scharia. Beide Rechtssysteme verbieten im multiethnischen Nigeria sogenannte Gotteslästerung. Seit der Wiedereinführung der Scharia in den nördlichen Bundesstaaten 1999 wurde nach Angaben der BBC nur eines der nach islamischem Recht verhängten Todesurteile tatsächlich vollstreckt.

(kna - gs)

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11. August 2020, 11:52