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Anspannungen an der türkisch-irakischen Grenze Anspannungen an der türkisch-irakischen Grenze 

Irak: Kardinal Sako kritisiert türkischen Einsatz

Türkische Flugzeuge haben zwischen Samstag und Sonntag das Gebiet in der Nähe von Zakho, einer Stadt in Irakisch-Kurdistan an der Grenze zur °Õü°ù°ì±ð¾± bombardiert. Der Ort ist historisch durch die starke Verwurzelung der chaldäischen, syrischen und assyrischen christlichen Gemeinden gekennzeichnet. Der chaldäische Patriarch, Kardinal Louis Raphael Sako, hat den Angriff kritisiert.

Erklärtes Ziel der türkischen Razzien sei es gewesen, Stützpunkte der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) auf irakischem Territorium zu treffen. Der Ort Zakho, das derzeit von weniger als 200.000 Menschen, hauptsächlich Kurden und chaldäischen Christen, bewohnt wird, erhebt sich an den Ufern des Kleinen Khabur, einem linken Nebenfluss des Tigris und ist der Geburtsort des derzeitigen chaldäischen Patriarchen, Kardinal Louis Raphael Sako. Die Situation, so berichtet der Patriarch gegenüber dem vatikanischen Fidesdienst sei „angespannt und verwirrt“. Es sei die Rede von mindestens fünf zivilen Todesopfern und auch von vielen Vertriebenen. Es sei nicht bekannt, was der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan damit bezwecken wolle, kritisiert der Kardinal den Angriff. „Und die irakische Regierung hat sicherlich nicht einmal die Möglichkeit, sich einem möglichen Krieg mit der Türkei zu stellen. Wir sehen uns immer größeren Problemen gegenüber, eines nach dem anderen, in einer Spirale, die einem den Atem raubt und alle Menschen unter der Last von Müdigkeit und Sorgen erdrückt“, fügt Kardinal Sako an.

Gerade in dem als strategisch wichtig angesehenen Gebiet von Zakho wurden in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts und im folgenden Jahrzehnt sowohl von den Vereinigten Staaten als auch von der Türkei Militärbasen eingerichtet. Die Luftangriffe in Gebieten des irakischen Gouvernements Dahuk seien jenen ähnlich, die bereits in der Vergangenheit von der türkischen Luftwaffe durchgeführt wurden. Seit Mitte Juni seien wieder Angriffe aufgenommen worden und im Moment hätte der türkische Einsatz „nur eine harte verbale Reaktion des irakischen Außenministeriums“ hervorgerufen. Das Ministerium habe in einer Mitteilung den Angriff „als Verletzung internationaler Normen bezüglich der territorialen Souveränität gebrandmarkt“. Dies sei zu wenig, so der Kardinal.

Die türkischen Razzien auf irakisches Territorium sowie die jüngsten Militäraktionen Ankaras auf syrische und libysche Szenarien bestätigen nach Fides-Angaben „das exponentielle Wachstum des geopolitisch-militärischen Aktivismus der Türkei“, der in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Faktor bei der Überwindung oder Verschärfung von Konflikte geworden sei, „die die gesamte Nahost-Region nach wie vor beunruhigen“, schreibt die vatikanische Nachrichtenagentur.

(fides - mg)

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22. Juni 2020, 13:09