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Jair Bolsonaro (Mitte) Jair Bolsonaro (Mitte) 

Brasilien: „Die katholische Kirche macht keine Geschäfte“

Die brasilianischen Bischöfe haben auf die von Staatspräsident Jair Bolsonaro angekündigte Unterstützung für einige, bestimmte katholische Medien reagiert. Es handele sich bei den vom Präsidenten angesprochenen Medien um „Einrichtungen, die weder die gesamte katholische Kirche, noch in ihrem Namen spricht“, heißt es in einer Note der Bischofskonferenz.

Brasiliens Bischofskonferenz distanzierte sich über ihre Kommunikationskommission entschieden von einem Treffen, das in den vergangenen Tagen zwischen dem Präsidenten Jair Bolsonaro und einer Gruppe von Radio- und Fernsehstationen katholischer Prägung in Anwesenheit einiger Parlamentarier stattfand. Auch das katholische Radionetzwerk „RCR“ und das internationale Kommunikationsnetzwerk „Signis“ haben das Treffen gerügt.

Die brasilianische Presse sprach von einer politischen Unterstützung durch einen Teil der katholischen Welt im Austausch gegen Gelder. Das sei Ziel und Zweck des Treffens gewesen. Die Unterzeichner des bischöflichen Kommuniqués geben an, dass sie an der Organisation des Treffens „nicht beteiligt“ waren und dass sie nicht einmal darüber „informiert und benachrichtigt“ wurden.

Wer oder was steckt dahinter?

Es wird in der Note der Bischofskonferenz betont, dass die so genannten „katholisch inspirierten Rundfunkanstalten“ in Wirklichkeit Interessengruppen unterschiedlicher Natur verträten:

„Einige werden von religiösen Vereinigungen und Organisationen betrieben, andere von einer privaten Wirtschaftsgruppe, wieder andere sind rechtlich mit den brasilianischen Diözesen verbunden. Sie haben jedoch autonome Statuten und folgen ihren eigenen redaktionellen Linien. Keiner von ihnen und keines ihrer Mitglieder vertritt jedoch die katholische Kirche und spricht auch nicht in ihrem Namen oder im Namen der nationalen Bischofskonferenz Brasiliens, die alle Anstrengungen unternimmt, um sicherzustellen, dass sich alle katholischen Rundfunkanstalten an die allgemeinen Richtlinien für die evangelisierende Aktion der brasilianischen Kirche halten.“

In der Mitteilung heißt es weiter: „Wir haben mit Erstaunen und Empörung die Nachricht erhalten, dass die entsprechenden Fernsehsender der Regierung im Tausch gegen Gelder und Lösungen für einige Probleme Unterstützung angeboten haben. Die katholische Kirche macht keine Geschäfte. Deshalb billigen wir Initiativen wie diese nicht, die die für die Kirche bei der Erfüllung ihres Evangelisierungsauftrags notwendige Einheit behindern.“

(sir - mg)

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10. Juni 2020, 10:43