IJµ²â±è³Ù±ð²Ô und Corona: Ein Interview
Zwar seien viele Menschen – wie auch andernorts – durch die mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen arbeits- und einkommenslos geworden. Doch die Regierung habe mit dem Bekanntwerden der Infektionsgefahr schnell reagiert und auch ein kleines Einkommen für die besonders hart getroffenen Tagelöhner ohne jede soziale Absicherung zur Verfügung gestellt.
Die ersten Fälle seien seines Wissens über ein Kreuzfahrtschiff eingeschleppt worden, nimmt Bischof Kyrillos Bezug auf die Nachrichten, nach denen noch vor dem Ausbruch der weltweiten Pandemie eine mit dem neuartigen Virus infizierte Frau auf der MS Asara zahlreiche weitere Passagiere und (ägyptische) Crewmitglieder infiziert habe. Die Autoritäten hätten erst beträchtlich später von der hohen Gefahr, die von dem Virus ausgeht, erfahren.
Hochzeiten und Beerdigungen nur in sehr eingeschränkter Form
„Aber Gottseidank hat die Regierung bei uns rechtzeitig viele Maßnahmen getroffen und alle Schulen und Universitäten zugemacht. Auch wir als Verantwortliche haben entschieden, dass wir die Menschen nicht mehr zu Gottesdiensten versammeln können und wir waren die ersten, die ein diesbezügliches Statement geschrieben haben, danach kamen dann auch die Orthodoxen und die anderen Glaubensgemeinschaften. Und derzeit feiern wir die Messen ohne Gläubigen, nur mit einem oder zwei Ministranten. Bei Hochzeiten und Beerdigungen schränken wir die Teilnahme auf sechs Gläubige ein.“
Seitdem seien etwa zwei Monate vergangen, während die Regierung ihre Maßnahmen alle vierzehn Tage überprüfe, berichtet Bischof Kyrillos. Bis jetzt scheine die Situation in Ägypten jedenfalls unter Kontrolle zu sein, auch wenn es für die Gläubigen hart gewesen sei, das Verbot öffentlicher Gottesdienste zu akzeptieren. Tatsächlich seien die Pfarrer bemüht, den Menschen auch die Kommunion in ihre Häuser zu bringen, unterstreicht der Bischof: Es scheine jedoch, dass es nicht mehr lange dauern werde, bis öffentliche Gottesdienste möglich seien: „Das wird wahrscheinlich nach dem muslimischen Ramadan der Fall sein. Wir merken, dass die Corona-Fälle in diesen Tagen immer weniger weniger werden. Wir haben die Spitze erreicht und es gibt immer weniger Infektionen, während jeden Tag mehr Menschen sogar ohne größere Behandlungen als geheilt erklärt werden.“
Wirtschaftliche Folgen sind desaströs
Doch die wirtschaftliche Lage sei infolge dieser Pandemie natürlich extrem besorgniserregend, viele Menschen könnten sich und ihre Familien nicht mehr angemessen ernähren oder ihre Mieten zahlen. unterstreicht der Bischof. Die lokale Kirche versuche, so gut sie könne, Privatinitiativen zu fördern, während auch die Ostkirchenkongregation im Verband mit der CNEWA (Catholic Near East Welfare Association) und die Päpstlichen Missionswerke eigene Kampagnen gestartet hätten, um die Arbeit vor Ort unterstützen.
Auch die Regierung tue ihr Möglichstes, um die Folgen der Pandemie so erträglich wie möglich für die Menschen im Land zu halten, betont Bischof Kyrillos William. „Wirklich, die Regierung bemüht sich sehr, alle betroffenen Ministerien arbeiten sehr tüchtig, das Gesundheitsministerium hat dafür gesorgt, dass die Krankenhäuser entsprechend eingerichtet wurden, genauso wie davor gewarnt wird, enge soziale Kontakte aufrecht zu erhalten und auch die Masken getragen werden müssen. Auch die Polizei ist sehr aufmerksam. Wir haben von 21 Uhr bis 6 morgens eine Ausgangssperre, vorher war es ab 19 Uhr, aber jetzt im Ramadan wurde die Ausgangssperre etwas nach hinten verlegt. Die Geschäfte schließen um 17 Uhr, auch die Verkehrsmittel stoppen, damit nicht so viele Menschen auf der Straße sind. Außerdem hat die Regierung wirtschaftliche Hilfen zur Verfügung gestellt, vor allem für die Tagelöhner, die sonst keinen Verdienst hätten. Das ist nicht viel, aber es hilft beim Überleben.“
(vatican news - cs)
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