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Ostern 2020: Christen in aller Welt feiern im Schatten von Corona

Christen in aller Welt haben unter nie da gewesenen Rahmenbedingungen Ostern gefeiert. Wegen der Corona-Kontaktverbote fanden Gottesdienste in leeren Kirchen statt. Viele Feiern wurden im Internet, über Facebook, Youtube oder auch im Fernsehen übertragen – so auch die Ostermesse des Papstes am Sonntag in Rom.

Auf unserer und auf unserem haben über 150.000 Menschen die einzelnenen liturgischen Momente mit Papst Franziskus in der Karwoche und an Ostern mitgefeiert. Weitere tausende Gläubige haben unsere Übertragungen durch unsere Partnersender mitverfolgt.

„Niemand kann sich selbst retten, das ist nicht nur der Refrain dieser Tage, sondern die Wahrheit der Existenz.“

Nicht nur im Vatikan fanden die Osterfeierlichkeiten in kleinstem Kreis statt, auch in Jerusalem war dies der Fall. Der Leiter des Lateinischen Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, rief zu einem neuen Blick auf die bürgerliche und kirchliche Gemeinschaft auf.

„Niemand kann sich selbst retten, das ist nicht nur der Refrain dieser Tage, sondern die Wahrheit der Existenz“, sagte Pizzaballa laut Manuskript in seiner Osternachtspredigt. Die Einschränkungen durch das Coronavirus gäben Anlass, über das Wesentliche neu nachzudenken. „In unseren Häusern eingesperrt und in unserer Bewegung eingeschränkt haben wir die Bedeutung dessen verstanden, was derzeit für uns verboten ist“, betonte er am Sonntagmorgen in seiner Osterpredigt.

Ein Fest für die Suchenden und die Starken

Auch in Deutschland ermutigten die Kirchenvertreter vor leeren Bänken zu Hoffnung. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und Limburger Bischof Georg Bätzing bezeichnete Ostern als „Fest für alle“. Ostern sei „nicht wie ein glanzvolles Sportevent, ein Sommermärchen, bei dem am Ende doch nur die Sieger in Erinnerung bleiben“, sagte Bätzing in der nicht-öffentlichen Osternachtsfeier im Limburger Dom. Ostern sei „ein Fest für alle, die Suchenden wie die Starken, die Jubelnden wie die Zweifler, die Lebenden und die Toten“, so der Bischof. Dies gelte gerade in der Corona-Krise. Er zeigte sich überzeugt, „dass uns diese Epidemie nicht bezwingen wird und nicht auseinandertreibt“. Vielmehr zeige sich ein Wille, der Bedrohung solidarisch und mit allen Kräften entgegenzutreten. Die zahlreichen Zeichen, die Menschen derzeit für den Ausdruck ihres Glaubens fänden, nannte Bätzing „Trotz-Zeichen und Trostzeichen“.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sagte, im Leiden Jesu an Karfreitag hätten die Menschen vieles wiederentdeckt, „was uns selbst in diesen Tagen das Herz schwermacht“. „Schwerkranke liegen in den Krankenhäusern, manche ringen mit dem Tod - und von den Verstorbenen Abschied zu nehmen, das bleibt nur einigen wenigen vorbehalten.“ Zudem wachse die Einsamkeit. Umso mehr brauche es „Licht in unserer Seele“, so Bedford-Strohm. „Dieses Licht bricht jetzt an.“

(vatican news/kna - mg)

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13. April 2020, 11:49