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„Das Land beeindruckt durch seine freundlichen, vielen jungen und aktiven Menschen. Bei den Christen gründet diese Haltung im tief verankerten Glauben. Im Angesicht der vielen Schwierigkeiten im Alltag bewundere ich den Lebensmut und die Zuversicht der Kameruner“, so Erzbischof Schick im Anschluss an einen sonntäglichen Gottesdienst in der Diözese Ebolowa.
Er sei sehr angetan davon, wie sich die Kirche für alle Kameruner in jeder Lebenslage einsetze: „Trotz der vielen politischen und sozialen Probleme versuchen die Christen in allen Regionen, den Menschen Zuversicht und Hoffnung zu spenden. Ihr Dienst an der Versöhnung und der Einheit in der multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft ist außergewöhnlich und bewundernswert.“
Immer wieder Anschläge von Boko Haram
Besonders im Norden Kameruns erschütterten in der Vergangenheit immer wieder Anschläge der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram das friedliche Zusammenleben der Menschen. So hob Erzbischof Schick insbesondere den Mut und den Durchhaltewillen der vielen Priester und Ordensschwestern in den weit abgelegenen und oftmals vergessenen Regionen im Land hervor: „Die Kirche beweist auch dort, dass sie trotz der gefährlichen Lebensumstände immer bei den Menschen bleibt. Ihr Glaube an eine friedliche Koexistenz von Christentum und Islam bildet die Grundlage für eine gelingende Zukunft.“
Neben zahlreichen anderen Herausforderungen der Kirche im Land war insbesondere der seit 2016 anhaltende Konflikt zwischen dem englischsprachigen Südwesten und dem französischsprachigen Teil Kameruns Gegenstand der Gespräche. So hob Schick im Anschluss an das Treffen mit dem Deutschen Botschafter in Kamerun, Hans-Dieter Stell, den Willen der Kirche zur Vermittlung hervor: „Zur Lösung des Konfliktes ist noch die Überwindung vieler Hürden nötig, wobei der kamerunischen Zentralregierung eine besondere Verantwortung zukommt. Dabei will die Kirche mit all ihren Möglichkeiten mitwirken.“
Frühere deutsche Kolonie
Die ehemals deutsche Kolonie Kamerun verzeichnet in den vergangenen Jahren einen steten politischen, sozialen und ökonomischen Wandel. Der Weg zu einem demokratischen und sozialen Rechtstaat gestaltet sich weiterhin als schwierig. Dies beweist auch der seit 2016 anhaltende Konflikt zwischen dem englischsprachigen und dem französischsprachigen Teil. Viele englischsprachige Kameruner fühlen sich seit Jahren von der frankophonen Zentralregierung benachteiligt.
Kämpfe zwischen Polizei und Militär, die der Zentralregierung unterstehen, und Rebellen im anglophonen Landesteil haben viele Todesopfer gefordert und zu erheblichen Flüchtlingsströmen innerhalb Kameruns und in die angrenzenden Nachbarstaaten geführt. Trotz mehrerer Vermittlungsversuche – auch durch Vertreter der katholischen und der protestantischen Kirche in Kamerun – konnte der Konflikt bis heute nicht gelöst werden. Kamerun kämpft seit Jahren auch gegen den wachsenden Terror durch die islamistische Gruppe Boko Haram im Norden des Landes.
(dbk – sk)
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