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Bischof in der Ostukraine Bischof in der Ostukraine 

Nuntius in Ukraine: „Raum für Frieden ist vorhanden”

Der offizielle Vertreter des Heiligen Stuhls in der Ukraine setzt Hoffnungen auf die Friedensgespräche zwischen Russland, Ukraine, Frankreich und Deutschland am Montag in Paris. Spielraum für Frieden sei vorhanden, auch seien die Menschen im Land dem Papst extrem dankbar für seine wiederholten Friedensappelle für die Ostukraine, sagte Nuntius Claudio Gugerotti Radio Vatikan.

Gabriella Ceraso und Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Franziskus hatte am Sonntag beim Angelus öffentlich zum Gebet für das Ukraine-Treffen am Montag in Paris eingeladen, bei dem die Präsidenten der Ukraine, Russlands und Frankreichs sowie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Wege zur Beendigung des seit acht Jahren andauernden Konflikts sondieren. „Einige mutige Schritte zum Frieden wurden in den letzten Zeiten getan“, sagte Gugerotti. „Denn den Raum für Dialog gibt es, wenn man ihn will. Es hängt natürlich von mehreren Seiten ab, einen einseitigen Dialog gibt es nicht. Der Wille zum Frieden muss beiderseitig vorhanden sein. Und in diesem Fall ist er auch begleitet von einigen wichtigen europäischen Mächten. Der Raum ist da.“

In der Ukraine hätten einige auch Angst und sähen in Verhandlungen „Zeichen der Schwäche“, räumte der Erzbischof ein. „Ich selbst hätte da keine Angst, weil ich sicher bin, dass niemand in der Ukraine die Ukraine verraten würde. Ich glaube, alle verfügbaren Räume sollen geöffnet werden.“

„Diese dauernde Aufmerksamkeit des Papstes ist für sie ein großer Trost“

Der Italiener Gugerotti ist seit 2015 Nuntius in der Ukraine. „Wir haben in diesen Jahren des Konflikts den Eindruck, dass Papst Franziskus der Ukraine extrem nahe ist“, sagte der Erzbischof. Das Kirchenoberhaupt habe wichtige materielle Hilfen für die Kriegsopfer in der Ukraine geschickt. Die Menschen nähmen die häufigen Friedensappelle aus Rom und die Aufrufe des Papstes, Chancen zum Frieden zu nutzen, mit Hoffnung auf: „Das tut den Herzen der Ukrainer gut, die sich oft einsam und verlassen und in den Winkel gestellt fühlen. Diese dauernde Aufmerksamkeit des Papstes ist für sie ein großer Trost.“

Er selbst gehe oft in die Ostukraine, sagte der in Kiew stationierte Vatikandiplomat. „Auf beiden Seiten ist das Leiden extrem, vor allem bei den einfachen Menschen, denen, die ohnehin arm sind, Alte und Kinder besonders. Auf beiden Seiten der Demarkationslinie fühlen alle, dass der Papst eine Stimme moralischer Autorität ist, die das Gute will und keine Hintergedanken hat.“

(vatican news) 

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08. Dezember 2019, 14:29