Indien: Polizei tötet vier mutmaßliche Vergewaltiger
Die Vergewaltigung und der Mord an einer 27-jährigen Tierärztin vergangene Woche hatte Empörung und Proteste unter der indischen Bevölkerung ausgelöst, berichtete die asiatische Nachrichtenagentur Asia News. Laut Polizei sei die Tötung „versehentlich“ erfolgt, als sie die vier mutmaßlichen Täter zur Rekonstruktion der Fakten an den Tatort gebracht hätte. Die Täter hätten versucht, zu fliehen.
Die sozialen Netwerke sind voll von Lob für die indische Polizei. Menschen hatten „exemplarische Gerechtigkeit“ für den Tod der jungen Frau gefordert.
Kritik am vorschnellen Handeln der Polizei gab es indes von Pascoal Carvalho, Mediziner und Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben. „Unmenschliche und brutale Vergewaltigung und Mord sind ein schweres und böses Verbrechen. Hierfür muss Gerechtigkeit herrschen. Aber die Tötung von vier Männern, deren Fehler noch nicht bewiesen sind, ist ebenso ernst“.
Laut dem indischen Arzt „wird der Zorn der Gesellschaft durch das langsame Tempo des Justizsystems und die endlosen Verzögerungen der Polizei und der Ermittlungsbehörden noch verstärkt".
Gewalt an Frauen „schwere Verletzung der Menschenwürde"
In Indien wird alle 15 Minuten eine Frau vergewaltigt. Die Diskriminierung von Mädchen beginne „bereits im Mutterleib“, kritisierte Gerald John Mathias, Bischof von Lucknow, Uttar Pradesh. Er verurteilte die jüngsten Episoden in Indien als „schwere Verletzung der Menschenwürde" und „ernsthaftes Problem der Sicherheit von Frauen.“
(asianews – isc)
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