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Der frühere FARC-Führer Iván Márquez will wieder zu den Waffen greifen Der frühere FARC-Führer Iván Márquez will wieder zu den Waffen greifen 

Kolumbien: Bischöfe beharren auf Frieden mit FARC

Die Bischöfe in Kolumbien zeigen sich in tiefer Sorge wegen der aufgekündigten Waffenruhe ehemaliger FARC-Rebellen. „Frieden ist möglich, wenn wir ihn wirklich wollen; und wenn der Friede möglich ist, ist er eine Verpflichtung aller Seiten“, schreibt die Bischofskonferenz in einer Mitteilung vom Freitag. Die Vorgänge in Kolumbien verlangten ein „gelassenes und ausgeglichenes Nachdenken“ zum Wohl aller.

Drei Jahre nach dem Friedensabkommen zwischen Regierung und FARC-Rebellen scheinen die Zeichen wieder auf Gewalt zu stehen.  Die ehemalige Nummer zwei der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), Iván Márquez, hatte am Donnerstag angekündigt, wieder zu den Waffen greifen zu wollen. Kolumbiens Präsident Iván Duque will die Rebellen mit Spezialeinheiten verfolgen, wie er umgehend erklärte. Allerdings befürworten bei weitem nicht alle früheren FARC-Rebellen die Rückkehr zur Gewalt. Anders als sein früherer Stellvertreter lehnte der frühere FARC-Chef Rodrigo Londoño die Wiederaufnahme des Kampfes ab. „Die große Mehrheit hält sich an die Abmachungen. Trotz aller Schwierigkeiten stehen wir auf der Seite des Friedens", so Londoño.

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Die katholische Kirche zeigte sich betroffen über den Rückfall im Friedensprozess. Sie ist in Kolumbien in allen Schichten der Bevölkerung präsent ist und hatte eine bedeutende Rolle bei der Vermittlung des Abkommens gehabt. „Waffen und Gewalt generieren nichts als Zerstörung, Leid und Tod, und nichts rechtfertigt es, einen Krieg mit ideologischen Zielen zu führen“, sagte Bischof Oscar Urbina Ortega, der Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz, in einem Video, in dem er die Erklärung verlas.

„Nichts rechtfertigt es, einen Krieg mit ideologischen Zielen zu führen“

„Die Situation, die wir erleben, ist nicht dazu da, im Streben nach Versöhnung nachzulassen“, so Urbina. Die Bischöfe stünden klar auf der Seite jener ehemaligen FARC-Rebellen, die den Frieden wollen. „Wir bestärken und begleiten alle, die sich über den Weg von Dialog und Verhandlung zur Wiedereingliederung in das zivile und demokratische Leben entschlossen haben und daran festhalten“, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Papst Franziskus hatte 2017 nach der Unterzeichnung des Abkommens zwischen FARC und Regierung Kolumbien besucht, um es auf dem Weg des Friedens und der Versöhnung zu bestärken. Den Papst empfing der damalige Präsident Manuel Santos, der für den Friedensschluss mit den linksgerichteten Rebellen den Friedensnobelpreis entgegengenommen hatte.

Das Abkommen hatte den rund 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in Kolumbien mit 220.000 Toten und Millionen Vertriebenen beendet. 6.800 FARC-Guerilla gaben bis Juni 2017 ihre Waffen ab und bereiteten sich in Entwaffnungszonen auf ein Leben in der Zivilgesellschaft vor. Allerdings kam die Umsetzung vieler Punkte des Friedensabkommens nur langsam voran. Ex-Guerilleros warfen der Regierung beständig vor, ihre Verpflichtungen nicht zu erfüllen. Im Kern steht die Frage nach der Verteilung des Landes.

(vatican news - gs)

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30. August 2019, 13:13