Medjugorje: „Hier finden junge Menschen Gott wieder"
Mario Galgano und Marco Guerra – Vatikanstadt
Medjugorje – da denkt man sofort an Marienerscheinungen und den Seherinnen. Doch in der bosnischen Pilgerortschaft findet auch jedes Jahr ein „Festival des Glaubens“ für Jugendliche statt. 2019 sind zum ersten Mal auch offizielle Vertreter des Papstes angereist, darunter Kardinal Angelo De Donatis, Generalvikar der Diözese Rom. Er übermittelte dabei Grüße und Segenswünsche von Papst Franziskus. Die Veranstaltung endet am kommenden Dienstag mit einer Eucharistiefeier, die von Erzbischof Rino Fisichella gefeiert wird, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung.
Ebenfalls in Medjugorje dabei ist der Papst-Gesandte und apostolische Visitator für die Pfarrei Medjugorje, Erzbischof Henryk Hoser. Im Gespräch mit Pope sagt er, das marianische Gebet in Medjugorje habe bereits viele Früchte hervorgebracht.
„Medjugorje ist der Ort, an dem junge Menschen - aber nicht nur junge Menschen - den Weg zu Gott finden. Denn oft ist diese Verbindung zu Gott verloren gegangen und vielleicht vergessen worden. Die Umkehr, die im Zentrum der Spiritualität in Medjugorje steht, lässt uns entdecken, dass Gott unser Vater ist und wir seine Kinder sind. Und so wird diese Verbindung zwischen Vater und Kindern hergestellt, um die Fülle des Bildes Gottes in unserem Leben zu leben.“
400 Priester werden bei dem Glaubens-Festival dabei sein. Jeden Tag zieht dieser Ort im Herzen des Balkans tausende Menschen an. Warum? Erzbischof Hoser:
„Es scheint mir, dass dieses Festival einen guten Ruf genießt. Die jungen Leute kommen mit Freude und leben sehr intensive und schöne Tage. Ich glaube auch, dass es sich um eine Art Tradition handelt, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird. In Medjugorje entsteht bei vielen die Bewunderung für die Muttergottes. Maria berührt die Menschen besonders durch ihre Berufung als Königin des Friedens, den Frieden des menschlichen Herzens, den familiären und sozialen Frieden. Dies ist besonders wichtig für den Balkan, der einen schrecklichen Bruderkrieg erlebt hat. Doch auch unsere Herzen brauchen inneren Frieden. Und ich glaube, dass die Botschaft von Medjugorje ein großes Echo in den Herzen der Jugendlichen findet.“
An dem Festival nehmen auch Jose Rodriguez Carballo, Sekretär der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens sowie der Apostolische Nuntius in Bosnien-Herzegowina, Erzbischof Dominique Rey, teil. Weitere Gäste sind der Bischof von Toulon in Frankreich und Giampaolo Crepaldi, Bischof von Triest; Vlado Kosic, Bischof von Sisak (Kroatien) und Kardinal Vinko Puljic, Erzbischof von Sarajevo.
Hintergrund
Zum Marienwallfahrtsort Medjugorje dürfen nach einer Entscheidung von Papst Franziskus vom vergangenen Mai offizielle katholische Pilgerfahrten organisiert werden. Allerdings sei damit keine Anerkennung der angeblichen Marienerscheinungen verbunden, hieß es bei der Bekanntgabe der Entscheidung aus dem Vatikan.
In dem Ort in Bosnien-Herzegowina wurde erstmals 1981 von Erscheinungen der Gottesmutter vor Kindern berichtet. Bis heute sollen sich die Visionen der inzwischen erwachsenen sechs Seher auf mehr als 42.000 summieren. Medjugorje zieht jährlich mehrere Millionen Pilger an.
(vatican news)
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