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Menschen legen im Gedenken an den verstorbenen Kapitän Blumen vor dem Quartier der Marine in Caracas nieder Menschen legen im Gedenken an den verstorbenen Kapitän Blumen vor dem Quartier der Marine in Caracas nieder 

Venezuelas Bischöfe entsetzt über Mord und Folter an Dissidenten

Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der venezolanischen Bischofskonferenz verurteilt mit deutlichen Worten den gewaltsamen Tod des Marine-Kapitäns Rafael Acosta Arévalo und die Misshandlung des jungen Rufo Chacón.

Der Kapitän, der sich von Maduro losgesagt hatte, war am 21. Juni wegen Beteiligung am Staatsstreich verhaftet worden. Bereits bei der Gerichtsverhandlung musste er mit dem Rollstuhl vorgefahren werden und wies Anzeichen von Folter auf. Der junge Rufo Chacon Parada hingegen wurde von der Polizei geblendet und misshandelt, während er an einer Demonstration gegen den Gasmangel teilnahm.

„Dafür ist der venezolanische Staat verantwortlich“, betonen die Vertreter der Bischofskonferenz in der Mitteilung, die vom Präsidenten der Kommission Roberto Lückert und deren Generalvikar Saul Ron Braasch unterzeichnet ist. „Wir werden nicht zulassen, dass diese ernsten Tatsachen manipuliert, verschleiert und heruntergespielt werden.“

Diese beiden Opfer, so fahren sie fort, „stehen für den Schrei vieler anderer Bürger, die ähnlichen, aber verborgen gebliebenen Zwangslagen ausgesetzt worden sind“. Die Bischöfe verurteilen ausdrücklich „gewaltsames Verschwindenlassen, Folter, grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung, politische Exzesse, die unter dem Vorwand der strafrechtlichen Ermittlung vorgenommen werden und mit Einschüchterung und persönlicher Bestrafung einhergehen“. „Dieses unmoralische, unwürdige und unehrenhafte Verhalten ist ein Angriff auf die Würde der Person und verstößt gegen die von der Republik unterzeichneten Übereinkommen und Verträge.“

„Schweigen ist keine Option“

Schweigen, so betonen die Bischöfe weiter, „ist keine Option angesichts so vieler Missbräuche“. Die Bischöfe kommentieren auch die Verhaftung zweier Beamter, denen vorgeworfen wird, Kapitän Arévalo und Rufo gefoltert zu haben: Sie fordern genaue Untersuchungen der Vorgänge und im Fall Arévalo eine „Autopsie durch unabhängige Experten“, um die Manipulation von Beweisen zu vermeiden.

Diese „grausamen Verbrechen“, so unterstreichen sie, seien von jungen Männern Anfang 20 begangen worden: „Ist das die Modellgeneration der Streitkräfte? Wer lehrte sie, ihren Geschwistern so viel Schmerz zuzufügen? Was sind die Aufgaben der Vorgesetzten in der Befehlskette dieser Institutionen? Zweifellos sind diese jungen Menschen auch Opfer eines Systems, das einen solchen moralischen und spirituellen Niedergang im Land ermöglicht hat.“

Die Bischöfe appellieren abschließend an das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte, „vom venezolanischen Staat ein Ende der Menschenrechtsverletzungen zu fordern“, und ermutigen Menschenrechtsorganisationen und Familienmitglieder, nicht einzuknicken angesichts der augenscheinlichen Ohnmacht, mit der sie sich in der momentanen Situation dem Staatsapparat ausgesetzt sehen.

(vatican news - cs)

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05. Juli 2019, 11:38