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Kardinal Porras Cardozo aus Venezuela Kardinal Porras Cardozo aus Venezuela 

Venezuela: Kardinal spricht von einem „gescheiterten Staat“

Venezuela ist ein gescheiterter Staat, und Schuld daran trägt die Regierung, die „ihre Verantwortung nicht wahrnimmt". Diesen Vorwurf gegen das Maduro-Regime erhebt im Gespräch mit uns der venezolanische Kardinal Baltazar Porras Cardozo. Das Land befinde sich „im freien Fall“ und sei an einem nie erreichten Grad der Vernachlässigung angekommen, auch was den Respekt vor dem menschlichen Leben anlange.

Griselda Mutual und Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Anlass für unser Interview war ein landesweiter Stromausfall in Venezuela – nicht der erste. Der Kardinalerzbischof von Mérida sieht darin eine weitere Bestätigung für die Unzulänglichkeit des derzeitigen Regierungssystems.

„Stromausfälle im Land kommen dauern vor, aber dieser allgemeine Blackout in fast allen Staaten hat sich jetzt in diesem Jahr schon zum vierten Mal wiederholt. In der Hauptstadt sorgt das Regime dafür, dass der Strom wenigstens nicht für allzu lange Zeit ausfällt. Aber im Landesinneren gibt es Orte, die auch mehrere Tage lang ohne Strom bleiben – mit allen Konsequenzen. Am auffälligsten ist, dass die Regierung keine Verantwortung für die Fakten übernimmt, sondern sich immer auf einen elektromagnetischen oder sonstigen Angriff von Regimegegnern herausredet. Aber die Stromversorger in Venezuela warnen schon seit 2010, dass das ganze Stromnetz im Land nicht mehr gewartet wird.“

Zum Nachhören

Das Land braucht einen Umschwung, sofort, und radikal

In Venezuela, einem Tropenland, verschärfe so ein totaler Blackout noch die ohnehin schon dramatische Versorgungskrise. Der Kardinal berichtet auch, dass die Bevölkerung diesmal in Panik geriet, weil auch die Telefon- und sogar die Satellitenkommunikation aussetzte. Porras bekräftigt die Position der venezolanischen Bischöfe: Das Land braucht einen Umschwung, sofort, und radikal. Venezuela sei ein gescheiterter Staat.

„Gescheitert, weil er nicht den grundlegendsten Bedürfnissen seiner Bevölkerung nachkommt. Und es gibt auch eine Reihe von Beweisen, dass die Regierenden in das düstere Geschäft des Drogenhandels und Terrorismus verstrickt sind. Daher kann ich ohne Zweifel sagen, dass die Krisensituation in Venezuela nicht nur intern ist, sondern sich auch ausdehnt, und nicht bloß auf das lateinamerikanische Umfeld, sondern aufgrund der massiven Fluchtbewegung aus Venezuela heraus noch viel weiter.“

(vatican news)

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25. Juli 2019, 15:21