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Kardinal Charles Maung Bo (Mitte) Kardinal Charles Maung Bo (Mitte) 

Kardinal Bo: Versöhnung wirkt gegen religiösen Extremismus

In Asien muss man Frieden predigen, Versöhnung fördern und Gewaltlosigkeit praktizieren, um religiösem Extremismus entgegenzuwirken. Dies betont der aus Myanmar stammende Kardinal Charles Maung Bo, Erzbischof von Yangon und Präsident der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) in seiner Ansprache an Verantwortungsträger der asiatischen Kirchen. Sie waren in den vergangenen Tagen in Bangkok zum Seminar „Bibel und Evangelisierung in Asien“ zusammen gekommen.

Der Kardinal sprach über den historischen Anführer des Freiheitskampfes in Indien, Mahatma Gandhi, der als „Apostel der Gewaltlosigkeit“ und damit als Inspirationsquelle verehrt wurde. „Gandhi sagte: Das Prinzip Auge um Auge macht die ganze Welt blind“, betonte der Kardinal und im Hinblick auf die Anschläge in Sri Lanka an Ostern beklagte er, dass „Christen zu Sündenböcken“ vieler Spannungen und politischer Interessen geworden seien.

„Ich komme aus einem Land, in dem religiöser Extremismus zu Gewalt und Trauer geführt hat“, so der Kardinal, der an die Worte von Papst Franziskus erinnerte, der bei seinem Besuch in Myanmar appellierte: „Reagiert auf Hass nicht mit Gegenhass. Seid Werkzeuge des Friedens“.

„Werdet Menschen der Hoffnung“

Der Kardinal forderte die Katholiken und ihre Vertreter auf, „Menschen der Hoffnung“ zu werden: „Wir dürfen uns nicht von Angst und Lähmung überwältigen lassen. Dies sind die Momente, in denen die Hirten den Weg des Kreuzes gehen müssen, ohne jemals die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu verlieren. Dies gilt nicht nur für das eigene Volk, sondern auch für diejenigen, die Opfer des Bösen geworden sind“. Dabei betonte er, dass „Gewalt die Waffe der Schwachen“ sei: „Gewaltlosigkeit und Vergebung gehören denen, die moralisch und geistig stark sind, weil sie vom Geist Gottes erfüllt sind."

„Versöhnung muss als Priorität betrachtet werden“

Der Kardinal bezeichnete „Nationalismus, Terrorismus, religiösen Extremismus, Ausbeutung und Manipulation von kollektiver Wut“ als Bedrohung für das Leben der asiatischen Bevölkerung. Gleichzeitig wiederholte er sein Versprechen bei der Wahl zum FABC-Präsidenten, mit dem er sich zu besonderer Aufmerksamkeit für die soziale Entwicklung und die Seelsorge der Gläubigen verpflichtet hatte. Zudem bekräftigte der Geistliche - im Einklang mit dem Appell von Papst Franziskus - daran arbeiten zu wollen, die Hindernisse für wirtschaftliche und ökologische Ungerechtigkeiten zu überwinden, an der Seite indigener Völker zu stehen und ihre Rechte auf Ressourcen und Traditionen zu schützen. Abschließend betonte er, dass „Versöhnung im Rahmen der Neuevangelisierung in Asien als Priorität betrachtet werden muss“, insbesondere in den Regionen, in denen gewalttätige und chronische Konflikte existieren.

(fides - mg)

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01. Juni 2019, 14:16