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Am vergangenen 18. März 2019 war Kardinal Philippe Barbarin im Vatikan, um dem Papst seinen Rücktritt anzubieten Am vergangenen 18. März 2019 war Kardinal Philippe Barbarin im Vatikan, um dem Papst seinen Rücktritt anzubieten 

Apostolischer Administrator: „Barbarin bleibt Lyoner Erzbischof“

Seine Ernennung zum Apostolischen Administrator von Lyon ändert nichts an der Tatsache, dass Kardinal Barbarin der rechtmäßige Amtsinhaber bleibt. Das unterstreicht im Interview mit Radio Vatikan Michel Dubost, der emeritierte Bischof von Evry, an diesem Montag kurz nach der Bekanntgabe seiner neuen Aufgabe.

„Kardinal Barbarin bleibt – er bleibt. Wissen Sie – was jetzt vorgeht, ist eigentlich der kanonische Nachvollzug dessen, was bisher vorgefallen ist. Das ändert an der Situation absolut nichts. Papst Franziskus hat nicht gewollt, dass Kardinal Barbarin sein Amt (als Erzbischof von Lyon) niederlegt. Meine Ernennung entspricht dem Willen des Papstes und dem Willen von Kardinal Barbarin, (in der derzeitigen Lage) eine Auszeit von seinen Amtspflichten zu nehmen.“

Nach seiner Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe wegen der Vertuschung von Missbrauch hatte Kardinal Barbarin dem Papst seinen Rücktritt angeboten, dieser hatte ihn mit Verweis auf die Unschuldsvermutung jedoch ausgeschlagen. Das endgültige Urteil in dem Fall steht noch aus. Dennoch hatte sich der Kardinal von der Leitung der Erzdiözese zurückziehen wollen, um der über den Fall tief zerstrittenen Gemeinde einen friedlichen Neuanfang zu ermöglichen.

„Ich kenne Kardinal Barbarin schon seit sehr langer Zeit, und dieses Problem ebenfalls. Ich habe die Sache in brüderlichem Geist verfolgt und gefühlt, dass das schwierige Fragen und Probleme sind,“ vertraut uns denn auch der Apostolische Administrator an.

„Ich bin ja erst seit zwei Stunden hier, und da wäre es ziemlich arrogant, so zu tun, als hätte ich schon präzise Vorstellungen“

Diese schwierigen Probleme und Fragestellungen vor Ort anzugehen, das sind die Herausforderungen, denen sich der Apostolische Administrator nun gegenüber sieht. Doch wie genau er das anstellen wird, ist dem erfahrenen Bischof selbst noch nicht klar: „Ich bin ja erst seit zwei Stunden hier, und da wäre es ziemlich arrogant, so zu tun, als hätte ich schon präzise Vorstellungen. Ich sehe aber, dass es ein Team von Priestern und von Laien gibt, die sehr engagiert und kompetent sind. Mit ihnen zusammen werde ich überlegen, was man machen kann – aber man sollte mir ein bisschen Zeit lassen, bis ich präzise Vorstellungen habe.“

Er selbst habe wenig Mitsprache in der Frage seiner Ernennung gehabt, lässt der Interims-Leiter der Erzdiözese durchblicken. Seine Einstellung dazu sei jedenfalls einfach: Wenn der Papst ihn um etwas bitte, dann wolle er das auch umsetzen, oder es zumindest versuchen…

„Und der zweite Punkt ist: Die meisten Christen haben ganz unterschiedliche Haltungen in dieser Frage (des Missbrauchs). Alle bedauern die Dramen, die passiert sind, aber bei der Reaktion scheiden sich dann die Wege. Aber sie wollen etwas Neues schaffen, und ich stelle mich in den Dienst dieses Aufbaus. Damit die Leute, die untereinander nicht einig sind, doch gemeinsam eine lebendige Opfergabe zur Ehre des Herrn sein können.“

(vatican news - cs)

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24. Juni 2019, 15:40