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Beerdigung in Libyen Beerdigung in Libyen 

Libyen: Mehr als 3.000 Flüchtlinge in Lagern gefährdet

Die Vereinten Nationen erwarten eine Verschärfung der ohnehin ernsten Situation in der Region Tripolis durch die seit Anfang April anhaltenden Kämpfe. Man könne keine Zuversicht entwickeln, wenn man die wahllose Bombardierung dicht besiedelter Gebiete betrachte, sagte die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in Libyen, Maria do Valle Ribeiro, der Agentur AFP.

Mehr als 40.000 Zivilisten seien bereits vor den Kämpfen geflohen, viele steckten jedoch noch in den Kampfgebieten fest, in die keine Hilfsorganisationen gelangen können. Zudem seien mehr als 3.000 Flüchtlinge und Migranten in Gefangenenlagern in der Nähe von Konfliktgebieten gefährdet, so Ribeiro. Papst Franziskus hatte am Sonntag beim Gebet des Regina Coeli eine Evakuierung der Lager gefordert.

Seit mehr als drei Wochen bekämpfen einander die Kräfte der international anerkannten Regierung der Nationalen Einheit (GNA) und die Miliz von General Khalifa Haftar. Dieser startete Anfang des Monats eine Offensive zur Eroberung von Tripolis.

Friedenskonferenz abgesagt

Die UN-Expertin erwartet Schutz für die Zivilbevölkerung, humanitäre Pausen der Kämpfe und bekräftigte, sie hoffe weiter auf eine friedliche Lösung der Krise. Der UN-Sicherheitsrat ringt um eine gemeinsame Linie. Nach einer Dringlichkeitssitzung der Vereinten Nationen war eine für das vorletzte Wochenende anberaumte Friedenskonferenz abgesagt worden.

Der nordafrikanische Wüstenstaat ist seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 in rivalisierende Lager gespalten. Zwei Regierungen und mehrere Milizen kämpfen um die Macht in dem ölreichen Staat. Die unübersichtliche Lage machte aus Libyen ein bevorzugtes Land für Menschenschleuser, die aus dem Drama der afrikanischen Migration Richtung Norden Profit schlagen. Migranten, die die Überfahrt nach Europa überlebten, berichten seit Jahren von schwersten Menschenrechtsverletzungen in libyschen Lagern.

(afp - ck)

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29. April 2019, 13:43