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Valle de lo Caidos Valle de lo Caidos 

Spanien: Francos Umbettung am 10. Juni

Spaniens sozialistische Regierung treibt ihre umstrittenen Umbettungspläne für die Gebeine von Diktator Francisco Franco (1892-1975) weiter voran: Die Exhumierung in der Gedenkstätte „Valle de los Caidos“ (Tal der Gefallenen) nahe Madrid soll am 10. Juni stattfinden, teilte Vizeregierungschefin Carmen Calvo mit.

Demnach ist als neue Ruhestätte für den „Caudillo“ ein Friedhof in El Pardo im Norden der Hauptstadt vorgesehen, wo bereits dessen Ehefrau bestattet ist.

Allerdings setzt sich die Franco-Familie vehement gegen die geplante Umbettung zur Wehr. Auch die Benediktiner-Mönche als Gedenkstättenverwalter haben Rechtsmittel ergriffen. Eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs wird voraussichtlich nach der spanischen Parlamentswahl am 28. April fallen.

Streit zwischen Familie und Regierung

Die Nachfahren des Diktators hatten angekündigt, Francos letzte Ruhestätte in eine Familiengruft der Madrider Almudena-Kathedrale verlegen zu wollen - allerdings nur, sofern es ihnen nicht gelingen sollte, die Umbettungspläne der Sozialisten auf rechtlichem Wege in Gänze zu verhindern. Das Gotteshaus im Zentrum der Hauptstadt kommt jedoch aus Sicht der Regierung keinesfalls in Betracht. Zu groß sei die Gefahr, dass eine Pilgerstätte für Rechtsextreme und damit ein Sicherheitsrisiko entstehe.

In Spanien wird bereits seit Monaten heftig über die Exhumierung gestritten, die nach dem Willen der Regierung längst hätte vollzogen sein sollen. Ende August hatte sie ein Dekret auf den Weg gebracht, um die notwendigen juristischen Voraussetzungen zu schaffen. Der spanische Kongress stimmte Mitte September zu.

Auch Diktatur-Opfer in der Gedenkstätte bestattet

Zahlreiche rechtliche Hürden und erhebliche Widerstände in der spanischen Bevölkerung erschwerten bislang aber eine Verlegung des Grabes, das sich in der Sierra de Guadarrama befindet. Die dortige Gedenkstätte mit dem mehr als 150 Meter hohen freistehenden Steinkreuz und einer riesigen in den Fels gehauenen Kirche hatte Franco noch zu Lebzeiten errichten lassen.

Mit dem gewaltigen Monument wollte er die „für Gott und Spanien“ Gefallenen des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) beerdigen und ehren. In einer Gruft befinden sich die sterblichen Überreste Zehntausender Soldaten. Viele von ihnen wurden anonym bestattet. Doch längst nicht alle waren Franco-Anhänger. Unter den Toten sind auch Tausende republikanische Kriegsopfer. Viele ihrer Hinterbliebenen empfinden dies bis heute als Affront.

(kna - mg)

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18. März 2019, 14:04