„Amazonas-Synode könnte Pflichtzölibat lockern“
Die Maßnahme würde den Katholiken im Amazonasgebiet, die oft in nur schwer zugänglichen Gegenden leben, eine regelmäßige Teilnahme an der Messfeier erleichtern, so Taborda. „Die Eucharistie ist zentral im christlichen Leben“, so der Autor zahlreicher Bücher über die Sakramente.
Es ist aus seiner Sicht „ein großes Problem“, dass viele Katholiken im Amazonasgebiet nur drei- oder viermal im Jahr zur Kommunion gehen können. „Angesichts des Priestermangels sollte man darüber nachdenken, wie man die Dinge so organisiert, dass alle katholischen Gemeinden am Sonntag Eucharistie feiern können.“ Ein Nachdenken über die Priesterweihe von sogenannten „viri probati“ (bewährte Männer) dürfe darum kein Tabu sein.
Er habe den Eindruck, dass Papst Franziskus zwar am Pflichtzölibat für Priester festhalten, aber regionale Ausnahmeregelungen möglich machen wolle, „dort wo das eine pastorale Notwendigkeit ist“. Nach Tabordas Ansicht würde es, wenn ein entsprechender Grundsatzbeschluss fiele, Aufgabe des Ortsbischofs sein, je nach den Bedürfnissen in seinem Bistum über diese Frage zu entscheiden.
Taborda hat in den letzten Februartagen an einer Vorbereitungssitzung der Bischofssynode im Vatikan teilgenommen. Er berichtet, dass die Synode auch darüber nachdenken könnte, Hostien aus Maniok zuzulassen. „Im Amazonasgebiet ist nicht Brot, sondern Maniok das tägliche Nahrungsmittel.“ Außerdem werde Brot in der Regenzeit zu einer Art „Brei“. Doch der Jesuit räumt ein, das sei „eine sehr komplexe Frage“.
(cath.ch – sk)
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